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27.09.2011 12:45
Lachnummer: Liberale Ursachenforschung - Wähler zu dumm für die FDP.
Berlin - Auf 1,8 Prozent ist die FDP in Berlin abgestürzt. Das kann nicht allein die Schuld der Partei sein, finden zumindest die Liberalen. Ein nicht ganz unbekannter FDP-Politiker liefert nun seine eigene Erklärung: Die Masse der Wähler sei zu ungebildet. [Quelle: Torsten Denkler, Süddeutsche.de]  JWD

[...] Gut, dass es da noch Liberale gibt, die die Ursachenforschung des Niedergangs der eigenen Partei von einer ganz anderen Seite her betreiben. In Hessen etwa sitzt ein gewisser Dirk Pfeil fest im Chef-Sessel der einflussreichen Frankfurter FDP. [...] Der Insolvenz-Experte brachte es zu einer gewissen Berühmtheit, weil er sich damals gegen der Verkauf Opels an den österreichischen Zulieferer Magna ausgesprochen hatte.

[...] Pfeil, Präsidiumsmitglied der hessischen FDP, hat eine ganz eigene Vorstellung, wie das Drama seiner Partei zu erklären ist. Aus seiner Sicht liegt es nicht an Rösler oder an Westerwelle, dessen Rücktritt Pfeil selbst noch im Dezember gefordert hatte. Nein. Schuld sind die Wähler. Genauer gesagt: das durchschnittliche Bildungsniveau der Wähler.

Der Frankfurter Neuen Presse gab Pfeil jetzt ein Interview, das durchaus einen kleinen Einblick in die innere Verfasstheit der Partei geben kann. Gefragt, warum der eurokritische Wahlkampf der Berliner FDP nichts gebracht hat, antwortet Pfeil, es sei "schlimm, dass die Mehrheit der Bevölkerung keine politische Bildung genossen hat. Die Masse ist meinungslos, sprachlos." [...]

Zum vollständigen Artikel bei sueddeutsche.de ..hier


Anmerkung:
Dass es mit der politischen Bildung besser bestellt sein könnte ist sicherlich nicht zu bestreiten. Ich sehe aber im Unterschied zu Herrn Pfeil durch diesen Mangel kein der FDP entgangenes Wählerpotenzial. Ganz im Gegenteil, wenn die Mehrheit der in Folge der FDP- Politik ausgegrenzten Menschen die täglichen Schweinereinen  durchschauen würden, hätten wir morgen eine Revolution.

Insofern ist die Ursachenforschung von Pfeil genauso daneben, wie die gesellschaftszerstörende Klientelpolitik der FDP insgesamt. Das Wort "Liberal" im Zusammenhang mit der FDP zu benutzen ist etwa so verfehlt, wie die Verwendung des Begriffes "Reformen" für den praktizierten Sozialabbau, dieser vermutlich in Lieferverzug befindlichen Interessenvertretung.



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