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16.07.2012 14:15
Hedgefonds beherrschen die Welt - Diktatur der Schattenbanken -  80% der Finanztransaktionen außerbörslich
Längst hat das dunkle Reich des Schattenbanksystems von Hedgefonds, außerhalb jeder staatlichen Kontrolle, die Weltherrschaft übernommen. Die Hedgefonds sind Eigentümer der Banken und Eigentümer eines Großteils der realen Wirtschaft. Der größte Eigentümer der Deutschen Bank z.B. ist der Hedgefonds "Blackrock", der gleichzeitig Anteile an allen 30 deutschen Dax-Konzernen und an den wichtigsten amerikanischen Konzernen besitzt. Blackrock ist auch Hauptaktionär der beiden weltweit größten Ratingagenturen Standard&Poor's sowie Moody's. Die fast unbekannten übermächtigen Dunkelmänner und -frauen operieren von juristischen Kommandozentralen aus, die extraterritorial im Schattenreich der unregulierten Finanzoasen angesiedelt sind. [Quellen: Publikationen W. Rügemer] JWD


Während die Banken mit öffentlichem Getöse ein wenig kontrolliert werden, überwacht niemand die Hedgefonds, die ja Eigentümer der Banken sind. Blackrock, als einer der größten von ca. 11000 Hedgefonds, sowie seinesgleichen, haben alle Freiheiten, von denen neoliberale Gurus einst geträumt* hatten. Von Finanzoasen aus und zugleich mitten in den Hauptstädten der westlichen Welt, kommandieren Eigentümer die großen Banken, wie Goldman Sachs und Deutsche Bank. Auch die Medien, Versicherungskonzerne, sowie die großen Konzerne der sogenannten Realwirtschaft wie Siemens, die Allianz usw., werden von Hedgefonds kommandiert.

Als Vermögensverwalter der alten und neuen, - höchste Renditen forderten - Clans, ist den Schattenbanken kein Geschäft zu schmutzig. Auch als Miteigentümer des weltweit größten Vermittlungskonzerns für Leiharbeit - Adecco -, ist Blackrock gleichwohl auch wichtigster Berater der US-Zentralbank Federal Reserve und des US-Finanzministers, sowie des friedensnobelpreisgekrönten Präsidenten der USA.

Wo kommen denn überhaupt die mächtigen Schattenbanken her?
Hedgefonds sind heute die größten Finanzakteure, wichtiger als Banken. Die ersten sind 1980 durch Ausgründungen aus den Investmentbanken entstanden. Goldman Sachs, Morgan Stanley, Deutsche Bank und andere großen Gesellschaften wollten damit internationale Vorschriften umgehen, wie z.B. die über Jahre verhandelten Bestimmungen, die als Basel I, II u. III bekannt geworden sind.

Es entstand, geduldet und gefördert von der Politik, ein Schattenbanksystem, dass den staatlichen Kontroll- Überwachungs- Aufsichtsregeln nicht unterliegt. Hedgefonds haben überhaupt kein Publikumsverkehr, keine Bankschalter, keine normalen Öffnungszeiten und haben ihre Sitze prinzipiell in irgendeiner Finanzoase angesiedelt.

In unbehelligter Freiheit, frei jeder Regulierung und Überwachung, pressen Hedgefonds die Beschäftigten von Konzernen aus, enteignen Staaten und Volkswirtschaften, beraten und erpressen und korrumpieren Regierungen. Dabei kämpfen die Mächtigsten dieser Freiheit, gleichzeitig um die Herrschaft unter- und übereinander und nehmen die Unsicherheit für das Leben aller dabei in Kauf. Ein pervertiertes System des Irrsinns!

Mit seinem neuen Buch - Rating-Agenturen: Einblicke in die Kapitalmacht der Gegenwart - hat Werner Rügemer sicher einen sehr wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis des neuen weltweiten Machtsystems geleistet, welches sich mit politischer Unterstützung in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat und ein riesiges Selbstzerstörungspotenzial in sich trägt.

Es wird offen gelegt, wie sich die Machtverhältnisse weltweit in Richtung diktatorisch organisierter Schattenbanken (Hedgefonds) verschoben haben. Einige wenige mächtige Eigentümer, die kaum jemand kennt, bestimmen außerhalb staatlicher Kontrolle, in einem unregulierten Raum, die wirtschaftlichen Geschicke der Welt. Es klingt wie ein Horrorszenario eines Sciencefiction-Romans, ist aber leider schon bittere Realität.

Auch die einstigen Rating- Buchverlage befinden sich heute im Eigentum von Hedgefonds und sind als sogenannte Rating-Agenturen unfreier Teil des stark verfilzten Finanzsystems. Die Agenturen haben, freigestellt von jeglicher Haftung, Ratings zu liefern, wie sie für die geschäftlichen Aktivitäten ihrer Eigentümer, also den Hedgefonds, notwendig und nützlich sind.

Eine absurde Situation ergibt sich aus der Tatsache, dass einerseits diese ohne inhaltliche Vorgaben erstellten Ratings, als unverbindliche freie Meinungsäußerung von den Agenturen an die Auftragsgeber geliefert werden. Andererseits im völligen Widerspruch dazu, werden diese, unverbindlichen, zwangsläufig interessenabhängigen Einschätzungen, deren Gebrauch von den Erstellern noch nicht einmal empfohlen wird; diese belanglosen Beurteilungen also, werden von den Staaten bei Kreditgeschäften zur Festsetzung der Zinsen gesetzlich vorgeschrieben.

Diese Ratings erhalten so eine Bedeutung, die nicht annähernd in einem adäquaten Verhältnis zu ihrer Qualität und Aussagekraft stehen. Zusammen mit der Eigentumssituation der Agenturen, ist der Missbrauch solcher gepuschten Finanzinstrumente (Ratings), die gefahrlos manipuliert werden können, systemimmanent und fast zwangsläufig. Zumindest jedoch wird Missbrauch billigend in Kauf genommen.

Eine kriminogene Situation liegt vor, wenn Umstände es erleichtern kriminell zu werden. Man muss nicht kriminell werden, wenn man ein ganz starker, ethisch fundierter Charakter ist. Liegt aber ein nicht ganz so starker Charakter vor, oder es wird entsprechender Druck von oben aufgebaut (es werden heute ja auch starke Charaktere von Arbeitgebern gebrochen  z.B. durch Druck der vom Arbeitgeber ausgehen kann, Lohndumping, Arbeitslosenkonkurrenz usw.), dann kommt es leicht zu kriminellen Handlungen.

Da alle Ratingagenturen einschließlich Ihre Tochtergesellschaften mit juristischem Sitz in einer Finanzoase liegen, also der Kontrolle, der Publizitätspflicht und der Haftung entzogen sind, liegt permanent eine kriminogene Situation vor. Besonders der Umstand, dass man sich der Haftung entziehen kann, erleichtert es, kriminell zu werden, führt Rügemer in seinem Vortrag aus.


Link zu 'NachDenkZeit via Youtube': -Vortrag von W. Rügemer in Linz- ..hier
Video
(Link aktualisiert 01.02.2015)

Nachtrag am 14.01.2013:
Mit der bisherigen Adresse ist das Video aktuell nicht erreichbar. Deshalb folgender Link zu einem Video von SR2 auf ' youtube.com ' zum gleichen Thema ..hier


Quelle: NachDenkZeit via Youtube | veröffentlicht 27.08.2012

Aufsätze:
Hedgefonds Blackrock und die Diktatur der Einzigen
Sie kommandieren inzwischen alles, und ihnen gehört fast alles. Auch Teile der Deutschen Bank oder Goldmann und Sachs. Sie sitzen in den Hauptstädten der westlichen Welt und auf den Cayman Inseln . Es ist das dunkle Reich des Schattenbanken-Systems der Hedgefonds und dort vor allem von Blackrock. Keine Regierung überwacht, sie sind ungebunden und sie gestalten die Politik. [Quelle: braunschweig-spiegel.de ..hier]


*) nach den Predigern der neoliberalen Doktrin a la Milton Friedmann, sollte freier, globaler Welthandel dazu führen, dass es allen Beteiligten, bei mehr Freiheit besser geht. Aber genau in die entgegengesetzte Richtung führt die Deregulierung. Was allerdings auch gar nicht anders erwartet werden kann, denn die Grundannahmen dieser Doktrin sind ganz einfach falsch.

Anmerkung: Die wiedergegebenen Sachverhalte sind dem Sinn nach an Veröffentlichungen von Werner Rügemer angelehnt. Allerdings meist mit abweichender Wortwahl interpretiert, weshalb das Geschiebene auch subjektive Meinung darstellt.


Nachbetrachtung:
Warum kann mit den Geschäftsmethoden der heute marktbeherrschenden Finanzwirtschaft kein Wohlstand für alle generiert werden?

Die Antwort zu dieser Frage ist eigentlich ganz banal und für jeden Menschen leicht verständlich. Was machen denn die Globalplayer? Ihr höchstes Streben ist es Gewinne zu maximieren in dem bestehende Wirtschaftseinheiten zerschlagen werden, um, oft mit staatlichen Zuschüssen, gewinnversprechende Teile in Billiglohnländer zu transferieren. In der Summe werden somit weniger Menschen ein Einkommen haben als vorher. Die Wertschöpfung in der Summe steigt nicht, sondern sie sinkt ab. Investitionen werden auf ein Minimum reduziert (Berggruen hat Karstadt für 1 Euro gekauft, seit dem wird ausgeschlachtet, Investitionen finden nicht statt).

Also selbst bei realwirtschaftlichen Aktivitäten geht es für die Menschen per Saldo bergab. Die erzielten Gewinne werden nicht reinvestiert, sondern fließen zusammen mit staatlichen Zuwendungen meist fast steuerfrei in Finanzoasen, um dann für Finanzspekulationen, also für das Kerngeschäft der Finanzjongleure, verfügbar zu sein.

Durch Zockerei, bzw. Finanzspekulation werden keine Werte geschaffen, sondern Vorhandenes wechselt lediglich den Besitzer. Die Verluste des Einen, sind die Gewinne des Anderen. Die Menschen haben davon gar nichts, bzw. sind die Verlierer auf zwei Wegen. Die Verluste der Zocker werden nämlich häufig mit Staatsgeld verringert, also mit dem Geld, welches für die Gemeinschaft gedacht ist.

Die Gewinne der Anderen sind ebenso schädlich, weil damit neue realwirtschaftliche Unternehmen in die Hände der Räuberbanden fallen um ausgeschlachtet zu werden. Wenn das keine Verelendungspolitik ist, ja, dann weiß ich auch nicht was es sein soll.


 
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