<< zurück | Home | JWD-Nachrichten | Teilen |

26.01.2013 18:35
Merkels Agenda des Schreckens - Scheindebatte mit Cameron als Strategie eines neuen Angriffs auf Sozialstaatlichkeit
Weltwirtschaftsforum - Cameron und Merkel wollen noch weniger Sozialstaat, mehr Armut und mehr marktkonforme Arbeitssklaven in Europa. Dies lässt sich aus den Reden der beiden beim Weltwirtschaftsforum in Davos folgern.  JWD

Der mediale Mainstream posaunt, ganz Europa verurteile Camerons Kurs. Dann erfährt man beiläufig, dass Merkel den Briten keineswegs kritisiert hat. Es sei Merkels intelligente Taktik um zu löschen, wo Cameron zündelt wird gedichtet [..hier]. Wer sich die Mühe macht, es sind leider nur ganz wenige, Camerons und Merkels Aussagen zu hinterfragen, wird schnell feststellen, dass das ganze Medienspektakel aufgesetzt ist. Beiden geht es darum, die totale neoliberale Machtergreifung weiter voranzutreiben.

Jens Berger nimmt Merkels Rede etwas genauer unter die Lupe und schreibt in den NachDenkSeiten wie folgt:

25.01.2013 [nds.de]
Pakt für Wettbewerbsfähigkeit – Merkels Agenda des Schreckens
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos redete die Kanzlerin endlich einmal Klartext und stellte die Grundzüge ihrer Agenda für Europa vor. Die Kanzlerin hat nichts, aber auch gar nichts, verstanden und will nun die Gunst der Stunde nutzen, um Europa bereits in diesem Jahr von Grund auf umzukrempeln. Durch die Blume gab sie dabei auch zu, dass ihr die Eurokrise keineswegs ungelegen kommt, um ganz Europa einer neoliberalen Agenda zu unterwerfen. Wer sich die Mühe macht, Merkels Rede durchzulesen, kommt selbst als abgeklärter Kritiker neoliberaler Politik aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Versuch einer Analyse. Von Jens Berger

Link zum sehr informativen Artikel bei ' nds.de '  ..hier


Anmerkung: Es ist eigentlich unfassbar was diese Volksvertreterin, unsere Kanzlerin Merkel an ökologischem Unsinn so von sich gibt und wie wenig der größte Teil, der unter ihrer Politik leidtragenden Menschen, dieses absurde Theater durchschauen. Manipulativer wie im Fall Merkel, kann die Berichterstattung in Massenmedien kaum sein. Bergers einführende Worte, "die Kanzlerin hat nichts, aber auch gar nichts verstanden", ist meines Erachtens rhetorisch zu verstehen, denn ich bin überzeugt davon, dass sie sehr genau weiß was sie tut.

Sie versteht sich als Schutzpatronin und Handlagerin des Großkapitals und denkt nicht im Traum daran, dem gemeinen Volk ein würdevolles Dasein zubilligen zu wollen. Ganz nach der Manier ehemaliger absolutistischer, preußischer Monarchen: wenn die Unterschichten kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen, nimmt sie auf das gemeine Volk keine Rücksicht. Indem sie die Menschen verelendet, schwadroniert Merkel davon, sie wolle die Weltwirtschaft langfristig heilen. So viel Realitätsverlust kann man ihr gar nicht unterstellen um annehmen zu können, sie würde diesen Schwachsinn selbst glauben.


Zum besseren Verständnis dafür, warum Merkels neoliberale Wirtschaftspolitik konträr zu den Bedürfnissen der mehrheitlichen Bevölkerung steht, ist der nachfolgend angeführte Videomitschnitt eines Vortrags von Lucas Zeise an der Uni Konstanz vom 24.01.2013, “Euroland wird abgebrannt” sehr erhellend:

“Euroland wird abgebrannt”
[Auszug:] “Um die Kosten für das Kapital niedrig zu halten, wird der Staat kurz gehalten und geplündert. Die Privatisierung von Staatsvermögen, die Vernachlässigung der Infrastruktur, von Bildung und Erziehung und Gesundheit der breiten Bevölkerung gehören zum Kern des neoliberalen Credos.

Schließlich entsteht im Zentrum des neoliberalen Modells ein rasant und immer schneller wachsender, überdimensionierter Finanzsektor. Er ist Resultat der ungleicher werdenden Einkommensverteilung, da die wachsenden Profitmassen in den Händen der Wenigen in Anlagen außerhalb der Produktionssphäre drängen.” [Quelle: nds.de]


Vortrag: Lucas Zeise

Link zum Videomitschnitt bei ' southvibez.de ' ..hier


26.01.2013
OECD-Generalsekretär über Europa: "Das Bild ist noch nicht rosig"
Diesmal ist einiges anders in Davos. Das traditionelle Auftaktpanel beim Weltwirtschaftsforum in Davos ist seit Jahren der globale wirtschaftliche Ausblick. Heuer wurden die Prognosen fast zum Ende des Treffens am Samstagnachmittag geliefert. Moderator Martin Wolf, Kolumnist der Financial Times, [..] verwies darauf, dass es in der entwickelten Welt praktisch kein Wachstum gegeben habe, in China dagegen insgesamt 60 Prozent. [..]

Gurría* warf den europäischen Staaten vor, viel Zeit verloren zu haben. "Das Problem Griechenland hätte vor zwei Jahren gelöst werden können." Die Politik habe häufig zu zögerlich reagiert. Er appellierte, man müsse sich nach den Notfallprogrammen den Auswirkungen im sozialen Bereich und Strukturreformen zuwenden. Er nannte die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und Bildung. Sein Fazit: "Das Bild ist noch nicht rosig, auch wenn das Schlimmste überstanden ist." (Alexandra Föderl-Schmid aus Davos, DER STANDARD, 26.1.2013)

Am Weltwirtschaftsforum im Schweizer Davos beteiligten sich seit Mittwoch mehr als 2500 führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur - unter ihnen fast 50 Staats- und Regierungschefs. [Quelle: derstandard.at]

zum vollständigen Artikel bei ' derstandard.at '  ..hier


*) José Ángel Gurría Treviño ist seit dem 1. Juni 2006 OECD-Generalsekretär. Von 1998 bis 2000 war er Finanzminister, von 1994 bis 1998 Außenminister Mexikos. [Quelle: Wikipedia ..hier]


<< zurück | Home |