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16.05.2013 23:00
Rasend schnell
"Syrien/Türkei Aufklärung und erste Geständnisse nach den Anschlägen im türkischen Grenzort Reyhanli sind eine Sache weniger Stunden. Danach passt alles perfekt. Zu perfekt. [Quelle: freitag.de]  JWD

Schon drei Stunden nach den Anschlägen im Grenzort Reyhanli präsentieren die türkischen Behörden Aufklärung und Hinweise auf die Täter. Es dauert noch einmal etwa genauso lange, bis die Nachricht kursiert, es gäbe die ersten Verhaftungen und Geständnisse gleich dazu. Wohl dem, der in einem Staat lebt, dessen Sicherheitskräfte mit solch beeindruckender Effektivität arbeiten. Und das in einer Region, die unübersichtlicher kaum sein kann.

In der Südost-Provinz Hatay sind seit 2011 Zehntausende von Flüchtlingen aus Syrien gestrandet – dort rekrutiert die Freie Syrische Armee (FAS) ihr Personal, finden Deserteure aus den Streitkräften des Assad-Regimes Zuflucht, ist die kurdische Freiheits- und Unabhängigkeitsbewegung unterwegs, was auf eine ansehnliche Präsenz des türkischen Geheimdienstes schließen lässt. Jeder hätte Verständnis, wenn Tage vergehen, bis aus einem Raum mit dieser politischen Topografie erste, seriöse Erkenntnisse vorliegen.

Aber in Hatay geht alles rasend schnell. Keine 24 Stunden nach den Autobombenanschlägen, bei denen 42 Menschen ums Leben kamen und mehr als 100 verletzt wurden, kann Außenminister Ahmet Davutog(lu seinem Kollegen Guido Westerwelle in Berlin erklären, die Schuldigen seien erkannt – Assads Geheimdienst. Wer sonst? Assad ist immer schuld. Alles passt, hätte er hinzu fügen sollen, wir können es uns nicht besser wünschen.

Gefahrenherde produziert
Die Transrapid-Ermittlung bieten der Regierung Erdogan eine ideale Vorlage, sich wieder einmal als Opfer terroristischer Attacken eines unberechbaren Diktators bedauern zu lassen und darauf zu bauen, dass Einwände aus Anstand und Respekt vor den Opfern unterlassen werden. [..]

Die Türkei ist seit Jahren Rückzugsort und Ausbildungscamp syrischer Aufständischer, dazu Waffenkorridor und Nachschubbasis. In Istanbul sitzt und tagt die syrische Exilopposition mit ihrem Dachverband, der Nationalen Koalition. In der türkischen Grenzregion sind außerdem seit Ende 2012 moderne Flugabwehrsysteme aus mehreren NATO-Staaten, darunter Deutschland, disloziert, die Chemiewaffen-Angriffe und mögliches Artillerie-Feuer aus Syrien abwehren sollen, dies aber gar nicht können, sondern für den Fall des Falls Flugverbotszonen durchsetzen würden. Also für präventive Interventionsszenarien zuständig sind. Warum redet niemand darüber, dass sich Syrien davon bedroht fühlen muss? [..]

Weiterlesen im Originalartikel bei ' freitag.de ' ..hier


 
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