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08.07.2013 22.15
Durch Mursis Sturz gerät die islamistische Strategie Washingtons in eine Krise
Für den in der Bundesrepublik Deutschland lebenden US-amerikanischen Publizisten und Wirtschaftsjournalisten F. William Engdahl ist der Sturz Mursis in Ägypten ein Zeichen dafür, dass der von Washington inszenierte "Arabische Frühling" gescheitert ist. [Quelle: luftpost-kl.de]  JWD

Die Proteste in Ägypten waren auch gegen die USA gerichtet. - Die schnelle Eingreifen der ägyptischen Militärs am 3. Juli und die Inhaftierung Mohammed Mursis und anderer Schlüsselfiguren der Muslimbruderschaft ist ein gewaltiger Rückschlag für die US-Strategie des "Arabischen Frühlings", mit der Washington unter Ausnutzung fanatisierter Islamisten von China über Russland bis in den energiereichen Mittleren Osten Verwirrung stiften wollte.

Mursi wies die Behauptung des ägyptischen Verteidigungsministers, er habe sein Amt aufgegeben, um ein Blutbad zu verhindern, zurück, verlangte die Achtung, die ihm nach der Verfassung zusteht, und forderte die Armee auf, ihr Ultimatum zurückzunehmen. Für zukünftige Historiker könnte sich dieses Ereignis als der Wende - punkt erweisen, ab dem die USA ihre Rolle als einzige Supermacht zu verlieren begann.

Ein Jahr, nachdem die undurchsichtige Muslimbruderschaft in Ägypten an die Macht gelangte, mit Mohammed Mursi einen der ihren zum Präsidenten machte und sich die Mehrheit im Parlament sicherte, gingen Millionen Ägypter wegen der beabsichtigten Einführung der Scharia und der großen wirtschaftlichen Probleme auf die Straße – bis das ägyptische Militär erneut eingriff. Der Putsch fand unter Führung des Verteidigungsministers und Armeechefs General Abdel Fattah al-Sissi statt.

Es ist wichtig, zu wissen, dass al-Sissi ein gläubiger Moslem ist, den Mursi erst im letzten Jahr noch relativ jung zum General ernannt hat. Er wurde in Washington ausgebildet und auch vom Pentagon sehr geschätzt. Dass ausgerechnet er geputscht hat, zeigt, wie sehr die Ägypter die Muslimbruderschaft inzwischen ablehnen. [..]

Weiterlesen im Originalartikel bei ' luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier


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08.07.2013
Salman Rushdie über die Zukunft Ägyptens
Der bekannte Schriftsteller Salman Rushdie äußerste sich beim SRF über die Zukunft in Ägypten. Dabei ist er sehr verhalten optimistisch, da er das Wirken einer Militärregierung aus Pakistan kennt und mehrfach beschrieben hat.

"Ich finde es interessant, in welchem Ausmaß liberale und progressive Kräfte die militärische Intervention begrüßen. Ein ganzes Spektrum von Leuten ... standen hinter den Generälen, als sie den Umsturz verkündeten – das ist ungewöhnlich – und wir müssen es als ungewöhnliches Ereignis deuten."

"Ich bin generell der Meinung, dass sich die Religion aus der Politik heraushalten soll. Mit Religion lässt sich nicht effizient regieren." [Quellen: hpd.de, srf.ch]

Weiterlesen im Originalartikel bei ' srf.ch  ..hier  |  Audio  ..hier


 
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