<< zurück | Home | JWD-Nachrichten | Teilen |

23.01.2015 10:00
Chinas globaler Politikwechsel
China hat einen globalen Politikwechsel vollzogen und stellt sich an der Seite Russlands und der anderen BRICS-Staaten dem Alleinherrschaftsanspruch der USA entgegen. – Im Laufe der Jahre war ich schon mehr als ein Dutzend mal in China. Bei Gesprächen mit Politikern aller Ebenen habe ich vor allem eine Erkenntnis gewonnen: Wenn Peking eine politische Richtungsänderung vollzieht, geschieht das nur nach reiflicher Überlegung, dann aber sehr entschieden. Und wenn man sich auf eine Neuorientierung verständigt hat, wird sie mit bemerkenswerter Konsequenz auf allen Ebenen umgesetzt. Von F. William Engdahl [Quelle: luftpost-kl.de] JWD

Das ist auch das Geheimnis des Wirtschaftswunders, das sich in den letzten 30 Jahren in China vollzogen hat. Jetzt hat die chinesische Führung wieder eine schwerwiegende politische Entscheidung getroffen, die unsere Welt im Laufe des nächsten Jahrzehnts verändern wird.

Am 29. November 2014 hat in Peking ein äußerst wichtiges Treffen, die Zentrale Konferenz zu außenpolitischen Angelegenheiten, stattgefunden, die wegen der laufenden US- Kampagne zur Diskriminierung Putins und zur Destabilisierung Russlands in Washington kaum beachtet wurde. Xi Jinping, der chinesische Staatspräsident und Vorsitzende der Zentralen Militärkommission hielt dort eine "wichtige Grundsatzrede".

Beim sorgfältigen Lesen der offiziellen Presserklärung des chinesischen Außenministeriums zu dieser Konferenz bestätigt sich, dass diese Rede tatsächlich "sehr wichtig" war [..hier]. Die chinesische Führung hat jetzt auch offiziell einen strategisch bedeutsamen globalen Politikwechsel vollzogen und für die chinesische Außenpolitik neue geopolitische Prioritäten festgelegt.

Für China haben die Beziehungen zu den USA und sogar zur EU jetzt nicht mehr Vorrang. Auf der nach reiflichen Überlegungen veränderten geopolitischen Landkarte genießt jetzt eine ganze Gruppe anderer Staaten Priorität. Dazu gehören Russland und die anderen BRICS-Staaten mit ihren sich schnell entwickelnden Wirtschaften, Chinas asiatische Nachbarn, Afrika und andere Entwicklungsländer.

Noch 2012 stand die Mitarbeit Chinas in internationalen Organisationen wie der UNO, der APEC (..hier), der ASEAN (..hier), dem IWF (..hier), der Weltbank und anderen im Vordergrund seiner außenpolitischen Aktivitäten. Bei den Staaten galt folgende Rangfolge: An erster Stelle standen große Mächte wie die USA, die EU, Russland und Japan, gefolgt von den anderen Nachbarstaaten Chinas und Entwicklungsländern mit geringerem Durchschnittseinkommen.

In seiner Rede auf der Konferenz (zur künftigen Außenpolitik Chinas) befasste sich Staatspräsident Xi hauptsächlich mit einer Unterkategorie der sich entwickelnden Länder, den großen Staaten mit fortgeschrittener Entwicklung, mit denen China künftig enger kooperieren will. Auch nach Meinung chinesischer Intellektueller sind diese Staaten bei der dringend notwendigen Reform der internationalen Ordnung besonders wichtige Partner für China. Dazu gehören neben den anderen BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien und Südafrika (..hier) auch Indonesien und Mexiko. Dass China sich selbst nicht mehr als "Entwicklungsland" sieht, ist ein weiterer Beleg für sein gestiegenes Selbstbewusstsein.

Vizeaußenminister Liu Zhenmin wies auf der Konferenz in Peking auf einen weiteren wichtigen Aspekt der neuen chinesischen Außenpolitik hin – "auf das Missverhältnis zwischen politischer Unsicherheit und fortschreitender Wirtschaftsentwicklung in Asien". Chinas Vorschlag zur "Schaffung einer asiatischen Schicksalsgemeinschaft" soll dieses Missverhältnis beseitigen. Das schließt auch engere wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen zu Südkorea, Japan, Indien, Indonesien und sogar zu Vietnam und den Philippinen ein.

Mit anderen Worten, obwohl Chinas Beziehungen zu den USA als starke Wirtschafts- und Militärmacht weiterhin wichtig bleiben, werden sich die selbstbewusster gewordenen Chinesen künftig klarer gegen die Einmischung der USA zur Wehr setzen. [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' ..hier

<< zurück | Home |