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01.02.2015 13:10
Counterpunch über die Propaganda der BBC
Das linksliberale, US-amerikanische Monatsmagazin 'CounterPunch" hat sich in seiner aktuellen Weekend-Edition mit der extremen BBC-Propaganda gegen Russland beschäftigt. Der sehr lesenswerte Artikel ist eine Aufzählung der vielen Ungereimtheiten und Verdrehungen, wie sie auch in fast allen anderen westlichen Mainstream-Medien tagtäglich propagiert werden. JWD

Eine deutsche Übersetzung wurde heute bei der 'Propagandaschau veröffentlicht:
    Ein Artikel des Counterpunch von Oliver Tickell in einer Übersetzung von PS-Leser FritztheCat:

    Counterpunch_BBC
    Quelle: Propagandaschau (verlinkt)

    Die Kriegstrommeln der BBC

    Das Mem der „Russische Aggression“

    Von Oliver Tickell, counterpunch, 30.01.2015

    „Russische Aggression“ ist heute das Schlagwort der BBC. Ich habe aufgehört nachzuzählen wie oft diese Phrase in den ersten 15 Minuten des BBC-Radionachrichtensenders auftauchte. Es ging ausschließlich um das „Problem mit Russland“ – und das Thema wurde unaufhörlich platt getreten.

    Der Gedanke dahinter ist, dass Russland eine wachsende Gefahr für den Frieden und die Stabilität in der Welt darstellt. Russische Bomber bedrohen den „englischen“ Kanal (auch wenn sie sich nur in internationalem Luftraum aufhalten). Russland ist eine expansionistische Macht die souveräne Staaten angreift, insbesondere die Ukraine.

    Und Vorsicht – wir sind die Nächsten!

    Ins Studio werden Kommentatoren gekarrt die alle dieselbe Meinung vertreten. Die NATO muss sich gegen diese Bedrohung wehren. Präsident Wladimir Putin ist ein gefährliches Monster der sich weigert, nach den internationalen Spielregeln zu spielen. Die NATO-Länder müssten ihre Verteidigungshaushalte aufstocken um der russischen Bedrohung zu begegnen.

    Inder ganzen Diskussion gab es nicht eine mäßigende Stimme. Nicht einer, der den NATO Generalsekretär Jens Stoltenberg fragen würde, ob NATO-Flugzeuge nahe an russische Grenzen fliegen (sie tun es). Nicht einer der darauf hinweist, dass es nicht um die ukrainische Sichtweise der russischen „Annexion“ der Krim geht, sondern um die von den USA angeführte Annexion der Ukraine durch die NATO.

    Nicht einer der begründet, dass Russland Eingliederung der Krim ohne einen Schuss durchgeführt wurde, mit der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung in einem Referendum – und wenn man daran Zweifel hat, dann vergleiche man dies mit der fortwährenden und ständig gerechtfertigten Annexion Palästinas durch Israel.

    Die Lügen bestehen aus dem was uns die Medien nicht erzählen

    Keiner diskutiert über die Pläne der NATO sich bis an die ukrainische Grenze zu Russland auszudehnen, seine Raketenstellungen entlang der Grenze zu positionieren, oder die Marinebasis in Sewastopol zu übernehmen, die Heimat der russischen Schwarzmeerflotte, und sie der US-Marine zu übergeben. Nebenbei: Wie würden die USA reagieren, wenn Russland so etwas in Mexiko oder Guantanamo versuchen würde?

    Wenn die BBC davon berichtet dass Millionen von Flüchtlingen aufgrund der Kämpfe die Ostprovinzen verlassen, dann erwähnen sie mit keinem Wort, dass die überwältigende Mehrheit dieser Flüchtlinge nach Russland flieht – eine seltsame Entscheidung wenn Russland tatsächlich der Aggressor in diesem Konflikt ist.

    Und kein Hinweis darauf dass diese humanitäre Katastrophe in der Ostukraine dadurch ausgelöst wurde, die NATO/Kiew-Kampagne des Artilleriebeschusses und der Bombardierung der Zivilbevölkerung in Donetsk und anderen Städten der Auslöser dieser Flüchtlingswelle war. Oder dass der harte und letztlich erfolgreiche Kampf um den Flughafen von Donetsk um die dortigen Artilleriestellungen Kiews die zum Beschuss der Zivilisten in Donetsk dienten notwendig war um diesen Beschuss zu beenden.

    Auch gab es vom BBC keinerlei Hinweis darauf, dass der Abschuss von MH17 über der Ostukraine möglicherweise von einer anderen Partei als den Russen zu verantworten gewesen wäre. Und jetzt, wo Hinweise auftauchen, dass MH17 von einer ukrainischen SU25 abgeschossen wurde ist die Geschichte völlig aus den Nachrichten verschwunden.

    Und natürlich würde BBC nie darlegen dass die wahre Gefahr für den Frieden und die Stabilität nicht Russland ist, ein Land das genug Bodenschätze hat – und Probleme im eigenen Land – aber…die NATO selbst – und die weitere Atlantische Allianz.

    Die andere große Gefahr vor der die BBC ständig warnt ist der islamistische Extremismus.

    Aber könnten sie einmal darauf hinweisen, dass folgende Länder Bollwerke gegen diesen Extremismus waren? Irak, Libyen und Syrien. Und wir können ja noch ein bisschen weiter zurückgehen und Afghanistan dazu nehmen, ein Land in dem die USA AlQaida schufen, um eine gemäßigte islamische Regierung zu stürzen.

    Und könnte die BBC nicht einmal darauf hinweisen dass es die absichtliche Zerstörung dieser säkularen und gemäßigten Regime durch NATO und seine Verbündeten war, die das Machtvakuum für ISIS schufen? Und dass dies zum Erstarken des islamistischen Fundamentalismus in Nord- und Westafrika führte, einschließlich der mörderischen Boko Haram?

    Oder wissen Sie, dass 15 der 19 Flugzeugentführer am 11.September Staatsbürger Saudi Arabiens waren, jenem großen Verbündeten im Mittleren Osten? Und das macht doch die Entscheidung der NATO gegen Afghanistan Krieg zu führen etwas…seltsam.

    Es ist ein totales Deja-Vu

    Diese düstere Darstellung der „russischen Aggression“ in den Nachrichtensendungen lässt Erinnerungen aufkommen – Erinnerungen an den Irakkrieg, als die BBC ähnlich kriegsgeil über Saddam Hussein und dessen Gefahr für uns berichtete, gegen die wir unbedingt mit militärischer Gewalt antworten mussten.

    Das bringt mich zu der Ansicht, dass wir wieder für einen Krieg weich geknetet werden.

    Aber dieses Mal gibt es einen Unterschied. Saddams Massenvernichtungswaffen waren, wie einige von uns vermuteten, eine Erfindung unserer verlogenen Staatschefs und Nachrichtendienste.

    Aber Russlands Nukleararsenal ist echt, und auch deren Gefahr. Ein echter Atomkrieg wäre eine unvorstellbare Katastrophe für die gesamte Menschheit und unseren Planeten.

    Und trotzdem reizt die NATO den russischen Bären und was wir jetzt in der Reaktion Russlands – der sogenannten „Aggression“ – sehen ist, dass sich Russland querstellt und verteidigt. Und sie haben jedes Recht dazu.

    Aus welchem Grund macht die NATO das? Eine einfache Erklärung ist, dass die NATO ein Geschöpf des Kalten Krieges ist und nach dessen Ende keinen Daseinsgrund mehr hatte.

    Es wurde einfach nicht mehr benötigt und verschwendete nur unser Geld. Aus diesem Grund musste sich die NATO schleunigst eine Rechtfertigung für seine Existenz ausdenken. Und genau das tun sie jetzt.

    Ein weiterer Grund ist das Streben der Vereinigten Staaten nach einer einpoligen Welt in der sie die totale Kontrolle ausüben („full spectrum dominance“). Diese Gedanken entstammen den Neokonservativen, die unter der Präsidentschaft George W. Bush großen Einfluss hatten. Und diese Philosophie wurde zu einem Kernbestandteil des amerikanischen Imperiums – und Barack Obama hält genauso daran fest wie damals „Dubya“.

    Regel 1: Fallen Sie nicht darauf herein!

    Was können wir, als einfache Bürger, gegen dieses Kriegsstreben unternehmen, einen Krieg der ganze Zivilisationen auslöschen könnte und dazu das meiste Leben auf dem Planeten Erde?

    Erstens: Fallen Sie nicht auf die bösartige Anti-russische Propaganda herein mit der Sie von der BBC und anderen Sendern überschüttet werden.

    Zweitens: Sprechen Sie darüber – mit Freunden, mit der Familie, in der Kneipe. Verbreiten Sie diesen Artikel und dessen Gedanken über soziale Medien.

    Drittens: Machen Sie es zu einem Wahlkampfthema. Zwingen Sie ihre Parteikandidaten dazu Stellung zu beziehen. Betonen Sie die Bedeutung eines Friedens mit Russland, anstatt diese in einen unnötigen und dummen Krieg zu treiben. Sagen Sie ihnen, dass ihre erste Priorität nicht eine Gesundheitsreform oder die Einwanderung ist – sondern Friede!

    Denken Sie daran – es kann helfen. Im August 2013 war die NATO bereit für einen Krieg gegen Syrien. Die Begründung: Assad habe gegen seine Feinde in einem Bürgerkrieg, der durch die NATO und seine Verbündeten angezettelt wurde, chemische Waffen eingesetzt. Eine durch keinerlei Beweise belegte Behauptung.

    Überwältigender politischer Druck auf britische Parlamentsabgeordnete, insbesondere auf Abgeordnete der Labourpartei zwangen Ed Milliband, sich gegen das Militärabenteuer Camerons zu stellen. Am 30. August war der Parlamentsentscheid für den Krieg verloren.

    Diese Entscheidung untergrub auch die Lust Amerikas auf einen Krieg.

    Auch wenn die Situation in Syrien weiterhin schrecklich ist, sicher ist es nicht so schlimm wie die Zerstörungen, die Millionen Tonnen von NATO-Bomben angerichtet hätten.

    Einer muss sich nur die verwüsteten Staaten von Afghanistan, Irak oder Libyen ansehen um zu erkennen wie übel es endet.

    Ja, für die im Grunde genommen vernünftigen und friedlichen Menschen und Familien ist es nicht einfach, der Propaganda der stärksten Militärmacht und seinen Institutionen zu entkommen. Und darum bombardieren sie uns ständig mit ihrer Lügenpresse: um unsere gerechtfertigte und natürliche Angst vor den Schrecken des Krieges zu zerstreuen und uns dazu zu bringen, unser Leben, unsere Gesundheit, unseren Reichtum und Wohlergehen aufs Spiel zu setzen – alles für eine falsche Sache der Sinnlosigkeit und der Zerstörung.

    Wir können es schaffen. Für unsere Zukunft, für zukünftige Generationen und unsere Erde selbst – der gesunde Menschenverstand muss siegen.
Link zum Originaltext bei ' Propagandaschau ' ..hier


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28.01.2015 16:10
Ist der aktuelle Russlandkonflikt eine neue Kriegsbeschaffungsmaßnahme für die Nato?
Dies jedenfalls wäre die Quintessenz dessen, was der langjährige Mitarbeiter der FAZ, Nikolas Busse in seinem Artikel bereits am 21.Sept.2013 angekündigt hatte. Damals, nach dem beschlossenen Abzug aus Afghanistan sah es so aus, als würde man "plötzlich so ganz ohne bewaffneten Konflikt" dastehen. JWD  ..weiterlesen

 
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