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11.01.2017  00:00
Britische Journalistin nach Rückkehr aus Aleppo:
Jeder erzählte von Gräueltaten der Rebellen

In der vorangegangenen Sendung hörten Sie den britischen Geistlichen Andrew Ashdown, der von seinen Erfahrungen nach seiner Rückkehr aus Aleppo berichtete. In dieser Sendung hören Sie nun eine weitere Augenzeugin, die ebenfalls zu einem völlig anderem Ergebnis als die westlichen Leitmedien kommt: Vanessa Beeley. Vanessa Beeley ist eine britische investigative – „genauestens untersuchende“ – Journalistin, die sich auf den Nahen Osten spezialisiert hat. [Quelle: kla.tv] JWD 

Vanessa Beeley war gerade von einem dreitägigen Besuch in Aleppo zurück nach Damaskus gekommen, als sie dem US-amerikanischen Politiker und ehemaligen Abgeordneten im Repräsentantenhaus, Ron Paul, ein Interview gab. Hier nun die wichtigsten Auszüge aus der Liveübertragung vom 15. Dezember 2016:


Quelle: kla.tv  |  veröffentlicht 10.01.2017

    „Ich verbrachte drei Tage in Ost-Aleppo, der Altstadt von Aleppo. Wir besuchten die Gegend von Hanano zwei oder drei Tage nach der Befreiung und sprachen mit Zivilisten, die von den verschiedenen Terrorfraktionen besetzt waren, angeführt von der al-Nusra-Front, darunter Fraktionen wie Nour al-Din al-Zenki oder Ahrar al-Scham, die von den USA nicht als Terrororganisationen eingestuft sind, obwohl al-Din al-Zenki den zwölfjährigen palästinensischen Jungen Abdullah Issah vor einigen Monaten enthauptete. Das waren die wichtigsten Gruppen, die sich in Ost-Aleppo eingegraben und Zivilisten eingesperrt haben.

    Jeder mit dem wir in diesen Gebieten gesprochen haben, erzählte uns von den Gräueln, die von diesen Terroristen begangen wurden. Eine Frau erklärte uns während einer Aufnahme, dass sie kurz vor der Befreiung ihre acht Jahre alte Tochter eingesperrt hatten. Ihre älteste Tochter wurde zur Vergewaltigung freigegeben und das einzige, was sie rettete, war der Tag, als die syrische Armee Hanano befreite. An diesem sollte ihre Tochter mitgenommen werden. Die acht Jahre alte Tochter starb im Gefängnis. Sie erzählte uns auch, dass es die Terroristen waren, die auf Zivilisten schossen, die über die humanitären Korridore flüchten wollten, die von der syrischen Armee und den Russen eingerichtet wurden […]

    Eine andere Sache, die von allen Aussagen bestätigt wurde, war, dass die Terroristen humanitäre Hilfe erhalten hatten, darunter Nahrung und Medizin und dass sie dies gehortet haben und zu völlig überhöhten Preisen verkauft haben, die sich die meisten Zivilisten nicht leisten konnten. Eine Frau fiel vor den Terroristen auf die Knie und bettelte um Essen und sie haben ihr in den Mund geschossen. Das war nur eine der unzähligen Gräuel, von denen man uns erzählt hat. Von Massenerschießungen eines jeden, der irgendeine Verbundenheit mit der syrischen Regierung oder Armee gezeigt hatte […]

    Schulen wurden als Waffenlager, Trainingsgelände oder Schariagerichte durch die Terroristen benutzt. Tatsächlich wurden wir von einem Schuldirektor in Hanano angesprochen, der uns sehr stolz erzählte, dass Freiwillige nur drei Tage nach der Befreiung die Schule gereinigt hätten, um innerhalb von 24 Stunden neue Schüler willkommen zu heißen. Er führte uns herum und zeigte uns die al-Nusra-Flaggen, die hinterlassen wurden, die Graffiti an der Wand, die Einschusslöcher im Hof, wo sie Schießübungen veranstaltet haben und wo Kämpfe stattfanden.

    Eine andere Sache, über die man sich in Tikri und Hanano klar sein muss: Die Zerstörungen der Gebäude stammen zum großen Teil vom Bodenkrieg und nicht durch Luftangriffe, die speziell in den westlichen Medien dafür verantwortlich gemacht wurden. Die Gebäude waren nicht vom Dach her eingestürzt, wie man es von Bombenangriffen erwarten würde, sie wurden viel mehr von Mörser und Granatfeuer zerstört, und viele der Zivilisten erzählten uns, dass die Terroristen chemische Waffen gegen die Zivilisten in West-Aleppo eingesetzt haben, aber auch in Ost-Aleppo.

    Also diese unglaublichen Zeugenaussagen, die jetzt mit den befreiten Menschen aus diesen Gebieten heraussprudeln, erschüttern die Darstellung der Mainstreammedien, die wir in den letzten vier Jahren gehört haben, komplett.

    Ein wichtiger Punkt, den ich hier ansprechen möchte:

    Wir trafen Mitglieder der syrischen Armee, Soldaten, die tatsächlich Familien in Hanano hatten, die sie seit fünf Jahren während der Besatzung durch die Terroristen nicht gesehen haben. Diese Männer waren extrem emotional, ihre Familien wieder zu sehen und zu ihren Häusern zurückzukehren. Deshalb sollte sich jeder fragen, warum die syrische Armee – sie ist nicht anders als die US-Armee – die Familien überall in Syrien haben, ihre eigenen Familien hinrichten sollte, in den Gebieten, in denen sie aufwuchsen, wo sie ihre Kindheit verbracht haben, wo sie zur Schule gingen, wo ihre Familien ihr ganzes Leben lebten. Es sind obszöne (sprich unmoralische) Berichte, die hier der Öffentlichkeit vorgesetzt werden. Es ist obszön!“
Daniel McAdams:
    „… Was Sie uns hier berichten, widerspricht diametral dem, was wir hier in westlichen Quellen als Nachrichten bekommen. Die sprechen von Todesschwadronen, die ihr Unwesen treiben, Todesschwadronen der Armee, Menschen, die verzweifelt ihr Eigentum verbrennen, so dass sie nicht ausgeplündert werden, bevor sie entkommen. Welche Art Quellen benutzen die, wo bekommen die ihre Geschichte her, die die westliche Berichterstattung dominiert?“
Vanessa Beeley:
    „Das ist eine andere außergewöhnliche Sache, Daniel. Wir haben über die White Helmets schon früher berichtet. Sehr interessant: Alle Zivilisten, mit denen ich in Hanano und in Jibreen, das das Sammelzentrum für Zivilisten war, die die östlichen Bezirke verließen und sich registrieren und medizinisch versorgen ließen, sprach, keiner dieser Zivilisten hat irgendeine medizinische Behandlung von den Terroristen erhalten, in den vier Jahren der Gefangenschaft. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, weil wir immer wieder und wieder über das letzte Krankenhaus, den letzten Doktor, den letzten Aktivist, den letzten ... irgendwas gehört haben.

    Das Narrativ war immer wieder, dass syrische Armee und Russland Krankenhäuser bombardieren würden. Aber diese Krankenhäuser, nach allen Zeugenaussagen, die wir aus allen östlichen Bezirken haben, waren von Terroristen besetzt und wurden nur benutzt, um Terroristen zu behandeln. Keinerlei Medizin war für Zivilisten zugänglich und keine Zivilisten wurden behandelt. Eine Frau zeigte mir eine Schusswunde durch ihre Hand, die eine fürchterliche Narbe hinterlassen hatte, und sie sagte, sie hätte es niemals gewagt, zu einem Krankenhaus zu gehen, weil sie solche Angst davor hatte, was diese Terroristen ihr und ihrer Familie antun würden. Und das war nur eine der Aussagen, die ich zu hören bekam. Ich muss das betonen, es war eine Aussage nach der anderen.

    Eine sehr interessante Sache: Ich fragte alle diese Zivilisten, ob sie von den White Helmets gehört hatten, ob sie ihnen über den Weg gelaufen sind. Alle von ihnen sagten, dass sie sie nie gesehen hätten. Eine einzige Person sagte zu mir, ja, er kenne die „Zivilverteidigung“, aber das sei die Zivilverteidigung der Terroristen, die behandelten keine Zivilisten.

    Lizzie Phelan hat für RT in derselben Gegend Zivilisten interviewt wie ich und sie hat Zeugenaussagen bekommen, dass die White Helmets Menschen in den Trümmern dem Tod überließen. Und da war ein Mann, der erzählte ihnen, dass die White Helmets seine Tochter töteten, als er sie in das Krankenhaus brachte.

    Nun wurden zwar keine dieser Aussagen vollumfänglich ausrecherchiert, aber wenn 90% der Aussagen lauten, dass erstens, die White Helmets nicht in Ost-Aleppo operierten, zweitens, die Krankenhäuser ausschließlich von und für Terroristen besetzt waren [… Ton unterbrochen], dann reduziert das die Geschichten der Mainstreammedien, die UN-Geschichten und die Geschichten der Regierungen der USA und Großbritanniens zu absoluten Obszönitäten (sprich Gräueltaten) […]
Link zum Originaltext bei ' klagemauer.tv ' ..hier


Britischer Priester besuchte Aleppo:
„Zusammenbruch von glaubwürdigem Journalismus ist schockierend“

Am 22. Dezember 2016 erklärte die syrische Armee, dass die nordsyrische Großstadt Aleppo das erste Mal seit 2012 wieder unter völliger Regierungskontrolle stehe. Damit habe die Armee die Sicherheit in Aleppo wieder hergestellt, hieß es. Die strategisch bedeutende Stadt Aleppo gehörte im fast sechs Jahre dauernden Krieg in Syrien zu den am stärksten umkämpften Gebieten.


Quelle: kla.tv  |  veröffentlicht 10.01.2017

Dabei schlugen sich die westlichen Politiker und Leitmedien von Anfang an auf die Seite der sogenannten Aufständischen oder Rebellen, welche von terroristischen Gruppierungen kaum zu unterscheiden sind. Je mehr sich die Befreiung Aleppos durch die syrischen Regierungstruppen anbahnte, desto mehr wurden diese und ihr Verbündeter Russland der Kriegsverbrechen bis hin zu Massakern an der Zivilbevölkerung bezichtigt. Dabei beriefen sich die westlichen Leitmedien immer wieder auf zweifelhafte, rebellennahe und nicht überprüfbare Quellen – und nicht auf namentlich genannte Augenzeugen vor Ort.

Klagemauer.TV berichtete in mehreren Sendungen, wie Augenzeugen, die vor Ort in Aleppo waren und mit betroffenen Menschen sprachen, zu einem völlig anderen Ergebnis kamen als die Massenmedien: „Was die Leitmedien über Aleppo schreiben, ist das komplette Gegenteil der Realität.“

Heute kommen zwei weitere Augenzeugen dazu, die sich Mitte Dezember 2016 – während der Befreiung der Stadt – in Aleppo aufgehalten haben.

Andrew Ashdown
ist Priester der Kirche von England und studiert die christlich-moslemischen Beziehungen in Syrien. Sehen Sie zuerst ein am 21. Dezember 2016 veröffentlichtes Video, worin er mit dem Fernsehsender RT über seine Erfahrungen nach seiner Rückkehr sprach. Anschließend sehen Sie Auszüge aus dem detaillierteren Bericht, den Andrew Ashdown auf seiner Facebookseite veröffentlichte. Darin berichtet Ashdown, wie er am 14. Dezember 2016 das Registrierungszentrum für Binnenflüchtlinge (IDP) besuchte und mit den Flüchtlingen aus Ost-Aleppo sprach.

Er erwähnte, dass er den Besuch in einem Taxi, ohne Begleitung der Regierung oder des Militärs und ohne Vorankündigung machte. In der darauffolgenden Sendung sehen Sie Auszüge aus einem Interview, das die britische Journalistin Vanessa Beeley nach ihrer Rückkehr aus Aleppo am 15. Dezember dem ehemaligen US-amerikanischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus, Ron Paul, gab. Der britische Geistliche Andrew Ashdown schrieb über seinen Besuch vom 14. Dezember 2016 im Registrierungszentrum für Binnenflüchtlinge aus Ost-Aleppo auf seiner Facebookseite:

  „Das Zentrum ist gut organisiert. Der Syrische Rote Halbmond hat Zelte aufgestellt in denen Informationen zu allen Einrichtungen der sozialen Dienste angeboten werden und es gibt freie medizinische Betreuung. Bei einem Notfall stehen Krankenwagen zur Verfügung um die Patienten in ein Krankenhaus zu bringen. Kostenloses Essen wird vom Syrischen Roten Halbmond und der syrischen Armee verteilt und wir sahen einen Konvoi russischer Lastwagen der Hilfsgüter brachte. Auf dem Gelände gibt es auch ein russisches Feldlazarett in dem sofortige medizinische Behandlung angeboten wird.

Unter den Tausenden Flüchtlingen ist ein Gefühl der Erleichterung zu spüren. Alle wollten reden und wir haben einige interviewt, die erst gestern oder heute ankamen. Sie erzählten alle das Gleiche. Sie sagten, dass sie in Angst leben mussten. Sie berichteten, dass die Kämpfer jedem erzählten, dass die syrische Armee jeden tötet, der in den Westen flieht, aber sie selbst haben viele getötet die zu fliehen versuchten – Männer, Frauen und Kinder.

Eine Frau brach in Tränen aus als sie uns erzählte, dass einer ihrer Söhne vor einigen Tagen von den Rebellen getötet und ein anderer verschleppt wurde. Sie töteten auch jeden, der eine Unterstützung für die Regierung zu erkennen gab.

Die Flüchtlinge sagten, dass die „Rebellen“ ihnen gesagt hätten, dass nur jene „echte Moslems“ seien, die sie unterstützen und dass jeder andere ein „Ungläubiger“ sei und den Tod verdiene. Uns wurde erzählt, dass sie sehr wenig Nahrung bekamen: Jede Hilfe, die sie erreichte, sei ihnen meistens verweigert oder zu völlig überhöhten Preisen verkauft worden. Die meisten der Flüchtlinge sagten, dass eines ihrer Familienmitglieder von den Rebellen getötet worden sei und sie sprachen dauernd über weit verbreitete Morde, Folter, Vergewaltigung und Entführung durch die Rebellen.

Wenn jemand seine Wohnung verließ, dann wurde das Eigentum und der Besitz konfisziert oder gestohlen. Ein alter Mann in einem Rollstuhl, der in dem russischen Feldlazarett kostenlose Behandlung bekam, sagte, dass er drei Jahre lang keine Behandlung bekam obwohl er danach fragte. Er sagte: „Gott sei Dank sind wir frei. Jetzt haben wir zu essen. Jetzt können wir unser Leben führen. Gott beschütze die syrische Armee.“

Alle sagten, dass sie froh seien, entkommen und frei zu sein. Alle Flüchtlinge waren ausnahmslos von Herzen erleichtert und glücklich frei zu sein.

Eine Frau sagte: „Im Vergleich zu dem, was wir durchmachten, ist das hier der Himmel.“

Wir fragten, ob die syrische Armee jemanden schlecht behandelt habe. Niemand sagte Ja.

Eine Frau sagte: „Sie halfen uns zu entkommen und sie geben uns Essen und Hilfe.“

Daher habe ich zwei wichtige Fragen:

1. Im Moment sind es nur der Syrische Rote Halbmond, die syrische Armee und die Russen, die für die zehntausenden aus Ost-Aleppo Geflohenen humanitäre Hilfe leisten. Warum bietet ihnen jetzt keine der internationalen Organisationen Hilfe an?

2. Wie kann es sein, dass während weltweit Schlagzeilen über Massaker durch die syrische Armee verbreitet werden und, obwohl einige internationale Medien in Aleppo sind, dass kein Einziger von ihnen das Registrierungszentrum besucht und einmal selbst mit den Flüchtlingen spricht?

Wir waren dort die Einzigen. Hier sind Menschen, die es erlebt haben und gerne darüber reden möchten, aber die Medien nehmen nicht belegbare Behauptungen sehr dubioser Quellen für bare Münze. Der Zusammenbruch jeglicher Form von glaubwürdigem investigativen Journalismus in diesem global bedeutenden Zusammenhang ist äußerst schockierend.“

Link zum Originaltext bei ' klagemauer.tv ' ..hier
 

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