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29.06.2019  10:00
„Ein Todesloch im Völkerrecht“ –
Rainer Mausfeld macht gegen USA mobil

Ramstein Aire Base Sie ist rund 2000 Fußballfelder groß und der wichtigste militärische Stützpunkt der USA außerhalb des eigenen Landes: Die US Air Base Ramstein. Der renommierte Psychologe und Medienkritiker Rainer Mausfeld hat sich am Freitagabend den Protesten gegen die US-Basis vor Ort angeschlossen. Er sagt: "Die USA sind ein Schurkenstaat". - Als Rainer Mausfeld am Freitagabend die Apostelkirche in Kaiserslautern, nahe der US Air Base Ramstein betritt, wird es im Publikum schnell still. Der Autor von „Warum schweigen die Lämmer“ hat es sich nicht nehmen lassen, die aktuell vor Ort stattfindenden Proteste gegen die US-Basis und gegen die Kriegspolitik der USA, persönlich zu unterstützen. [Quelle: Sputniknews]  JWD
 

Die Umwelt-Killer
Screenshot  |  Quelle: ramstein-kampagne.eu (ab Min.14:00)



Quelle:.ramstein-kampagne.eu  |  veröffentlicht 23.06.2019

Das Drohnenprogramm, Ramstein & Militarismus
Mausfeld, Chomsky, Varoufakis, Scahill & Braun

Fortsetzung...
Quelle: Sputniknews  | 
29. Juni 2019

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Von Marcel Joppa

Mehrere hundert Menschen sind an diesem Abend gekommen, um Mausfelds Ausführungen zu lauschen, viele davon leben selbst seit vielen Jahren nahe der umstrittenen Militärbasis. Der 69-Jährige beginnt seinen flammenden Appell mit den Worten:
 
   

„Wir wollen die Zukunft unserer Welt nicht denen überlassen, die eine Gewaltordnung unter ihrer Führung errichten wollen und die Welt in den Abgrund führen. Dafür ist Ramstein ein Symbol.“

Mausfeld erklärt, die rund 2000 Fußballfeld große Militärbasis stehe im Dienst der größten Kriegsmaschinerie, die es je in der Menschheitsgeschichte gegeben habe.

Die US Air Base Ramstein sei zwar laut Mausfeld auf deutschem Boden und damit im Geltungsbereich des Grundgesetzes, sie wäre dem Grundgesetz jedoch entzogen. Mehr noch, dort werde das Grundgesetz verletzt und verhöhnt:

   

„Die deutsche Staatsgewalt endet vor den Toren von Ramstein. Der Rechtsstaat endet vor den Toren von Ramstein. Das Völkerrecht endet vor den Toren von Ramstein. Die Hoffnung auf eine menschenwürdigere Welt endet vor den Toren von Ramstein.“

Diese rund 1400 Hektar große Militärbasis ermögliche es „den Herren der Welt“ an jedem Ort der Welt jeden zu töten, den sie für tötenswert erachteten. Ramstein schaffe ein „Todesloch im Völkerrecht“.

Mausfeld erläutert, dass in 172 von 194 Staaten und Ländern der Welt US-Truppen stationiert seien. Es gelte das brutale Recht des Stärkeren. Weltweit würden die USA zu ihren Gunsten in souveräne Staaten eingreifen oder einmarschieren. „Realpolitik“ nenne man dies heute:

   

„Zu dieser Realpolitik gehört auch, dass die USA Deutschland und dutzende andere Länder wie einen Vasallen behandeln. Und zur deutschen Staatsraison gehört, dass Deutschland darauf mit der Unterwürfigkeit eines Vasallen reagiert.“

Heute habe, so Mausfeld weiter, diese „Realpolitik der Gewalt“ das Völkerrecht an den Wurzeln zerfressen. Von der Mehrheit der Medien werde dies hierzulande hingenommen oder sogar als Normalität unterstützt.

Die so genannte „westliche Wertegemeinschaft“ sei in den Augen Mausfelds nichts weiter als die mörderischste Ideologie der Weltgeschichte. Man dürfe sich nichts vormachen: Deutschland befände sich längst im Krieg, nur sei dieser „outgesourct“ worden.

   

„20 Kriege und 385 Konflikte wurden für 2017 gezählt. Über 68 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Wir befinden und längst im Krieg und Deutschland ist Kriegspartei. Deutsche Waffen und deutsches Geld tragen hierzu bei. Der Tod ist ein Krämer aus Deutschland.“

Von deutschem Boden gehe wieder Krieg aus und das sei längst zu Routine geworden. Der Krieg sei jedoch nicht nur outgesourct, sondern laut Mausfeld auch für die Bevölkerung unsichtbar gemacht worden.

Kapitalistische Demokratien seien darauf angewiesen, dass gravierende Verletzungen moralischer Normen so gut es gehe für die Bevölkerung unsichtbar gemacht würden. Für dieses Unsichtbar-Machen gebe es heute ein reiches Arsenal an Mitteln, erklärt Mausfeld:

   

„Besonders gut eignet sich eine brutale Strangulierung der gesamten Bevölkerung von Ländern, in denen die USA einen Systemwechsel anstreben. Verharmlosend wird das dann als Wirtschaftssanktionen bezeichnet. Das ist die moderne Form von Krieg.“

Nach den Aussagen von amerikanischen Politologen hätten laut Mausfeld nach dem Kalten Krieg diese Sanktionen mutmaßlich zu mehr Todesfällen unter Zivilisten beigetragen, als alle Massenvernichtungswaffen der Geschichte. Auch hier habe sich Deutschland längst zum Komplizen und Erfüllungsgehilfen der USA gemacht.

Mausfeld bemerkt, dass die USA nach ihren eigenen Kriterien ein „Schurkenstaat“ seien:

   

„Als Schurkenstaat gelten nach den von den USA formulierten Kriterien solche Staaten, die sich aggressiv gegenüber anderen Ländern verhalten, die die Stabilität ganzer Regionen untergraben und die sich zugleich internationalen Verhandlungen verweigern.“

Laut Mausfeld gäbe es jedes Jahr zahlreiche Umfragen, die belegten, dass die Öffentlichkeit die USA für die größte Bedrohung für den Frieden wahrnehme. Die USA seien der führende terroristische Staat der Welt. Mausfeld hält fest: „Diese Achse des Bösen führt auch durch Ramstein.“

Doch was tun gegen diese Kriegspolitik? Mausfeld erklärt dem Publikum, das Volk habe das demokratische Recht, sich selbst „zu ermächtigen“. Denn auch die selbsterklärten Herren der Welt würden die Kosten ihrer Weltherrschaft nicht mehr bewältigen können, wenn sie nicht weiterhin die Zustimmung oder Duldung der Weltöffentlichkeit hätten:

   

„Verweigern wir diese Zustimmung! Delegitimieren wir die Air Base Ramstein in der Öffentlichkeit. Töten nach dem Belieben der Herrenmenschen kann niemals eine Legitimation haben. Delegitimieren wir die jahrzehntelange Gewaltpolitik der USA. Und delegitimieren wir die NATO, das aggressivste Militärbündnis der Welt.“

Die USA und ihre Verbündeten hätten nach Auffassung von Mausfeld die Menschheit in die zivilisatorische Steinzeit zurückgebombt.

Es gelte auch, Friedensinstrumente wie die UNO und die OSZE auszubauen. Mausfeld schließt seinen Appell schließlich mit den Worten: Es sei gut, für den Frieden zu sein, aber das reiche nicht:

   

„Wir müssen auch an die Wurzeln gehen, an den Grund, aus denen die Monster des Krieges und der Zerstörung immer wieder erwachsen. Für diesen Kampf verfügen wir über gute Argumente und davon müssen wir die Öffentlichkeit überzeugen. Wer die globale Gewaltordnung der USA duldet, fördert den ewigen Krieg. Wer Ramstein duldet, ist ein Komplize des Krieges.“

Das müsse der Öffentlichkeit bewusst werden. Deshalb müsse dafür gesorgt werden, dass in Deutschland Gewalt keinen Platz habe. Die Stopp-Ramstein-Bewegung sei laut Mausfeld eine Bewegung der Hoffnung auf eine menschenwürdigere Welt, die es zu unterstützen gelte.

In Kaiserslautern erntete Rainer Mausfeld für seine engagierte Rede am Freitagabend stehende Ovationen. Die Veranstaltung in der Apostelkirche, bei der zuvor auch der Linkepolitiker und Drohnen-Experte Andrej Hunko, sowie der US-Friedensaktivist Pat Elder viel Applaus erhielten, war der Auftakt zu einem Protest-Wochenende gegen die US Air Base Ramstein. Am Samstagmittag wird es zunächst einen Demonstrationszug direkt vor die Tore der US-Basis geben. Erwartet werden dort unter anderem die Linkepolitiker Oskar Lafontaine und Diether Dehm, sowie die Aktivistin Hannah Schumacher von „Fridays for Future“. Auch ist der Versuch des „zivilen Ungehorsams“ geplant, indem der Eingang der Basis von den Protestlern blockiert werden soll. Sputnik ist für Sie vor Ort.

Link zum Originaltext bei ' Sputniknews '  ..hier 
 


 


Quelle: NuitDebout Munich  |  veröffentlicht 28.06.2019  |  Redetext bei Luftpost-KL als PDF ..hier

Rainer Mausfeld - Weltgewaltordnung der USA beenden,
 Stopp Air Base Ramstein 2019, 28. Juni 2019




Quelle: weltnetz.tv  |  veröffentlicht 28.06.2019

Kompl. Livestream der Abendveranstaltung in der
Apostelkirche Kaiserslautern am 28. Juni 2019
 


 

Abschlusskundgebung vor der Air Base am 29.06.2019:


Quelle: RT-Deutsch  |  veröffentlicht 30.06.2019

Mehrere Tausend Demonstranten fordern
"Stopp Air Base Ramstein"




Quelle: NuitDebout Munich viaYoutube  |  veröffentlicht 29.06.2019

Oskar Lafontaine - wir sind nicht souverän, eigenständig werden,
 Air Base Ramstein schließen
(29.6.19)

Oskar Lafontaine [transkribiert]:

“Wir sind kein souveränes Land, solange diese Base hier auf deutschem Boden besteht und solange die USA von deutschem Boden aus in aller Welt Kriege führen, sind wir kein souveränes Land. Ein Land ist nur dann souverän, liebe Freundinnen und Freunde, wenn es – Angriffskriege, die gegen ein Land geführt sind einmal ausgenommen – wenn es über den Kriegseintritt selbst entscheidet und seit Jahrzehnten kann die Bundesrepublik nicht über den Kriegseintritt entscheiden, weil die USA jeden Krieg von deutschem Boden aus führen. Sie führen das Wort Willy Brandts ‘Von deutschem Boden darf niemals Krieg ausgehen’ ad absurdum, von deutschem Boden geht immer wieder Krieg aus.”

“Die gewaltige Lüge besteht darin, dass man Militär brauche, um Menschenleben zu retten. Würde man nur einen Bruchteil des Geldes, das für Kriege ausgegeben wird, aufwenden um Hunger und Krankheiten zu bekämpfen, man würde ungleich mehr Menschen retten, und bräuchte keine einzige Patrone aufwenden, das ist die große Lüge in der Weltpolitik. Deshalb muss Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen, müssen wir die deutschen Parteien immer wieder stellen, alle, und sagen: Parteien, die dieses Aufrüstungsziel von zwei Prozent unterstützen, sind niemals wählbar, sie richten letztendlich großen Schaden in der Welt an.”

“Wer sich an Interventionskriegen beteiligt, wie das in den letzten Jahren geschehen ist, auch von Deutschland, wer junge Menschen in diese Kriege schickt, der handelt verantwortungslos, denn es sind Interventionskriege, von Jugoslawien angefangen, gegen das Völkerrecht. Wenn es überhaupt ein Volk gibt, eine Nation, die den Auftrag hat, aufgrund ihrer Geschichte, das Völkerrecht zu beachten, dann sind doch wir es, die aus der Geschichte gelernt haben müssten, nach all den Verbrechen, die die Nazis begangen haben. Und deshalb müssen wir vorangehen, wenn es darum geht, das Völkerrecht wieder zu beachten.”

“Es waren und sind immer nur Kriege um Rohstoffe und Absatzmärkte. Das ist der Hintergrund dieser ganzen Kriege.”

“Ich grüße die Menschen […] wo auch immer in der Welt, die sich für Frieden einsetzen, denn wenn man sich für Frieden einsetzt, gerät man immer mit den Machthabern in Konflikt, weil viel zu viele Machthaber glauben, Krieg sei ein Mittel der Politik. Wir sagen aber Krieg ist kein Mittel der Politik. Krieg ist ein Verbrechen, und es muss gerichtlich geahndet werden.”  [Quelle: nds.de]
 


Interview vor der Air Base nach der Abschlusskundgebung
(29.06.2019):


Quelle: RT-Deutsch  |  veröffentlicht 29.06.2019


Oskar Lafontaine: Die Bundesregierung
muss anfangen, sich von der US-Politik zu lösen

 Deutschland ist kein souveräner Staat - das sagte Oskar Lafontaine bei der Abschlusskundgebung der Demonstration gegen die US-Basis Ramstein am Samstagnachmittag. Im Anschluss an die Kundgebung gab der Linken-Politiker RT Deutsch ein kurzes Interview.

Der ehemalige saarländische Ministerpräsident und heutige Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke im Saarland, Oskar Lafontaine, kam auch in diesem Jahr wieder zur Abschlusskundgebung der Kampagne "Stopp Ramstein". In seiner etwa 20-minütigen Rede bei über 30 Grad vor der Militärbasis ließ Lafontaine kein gutes Wort an der Politik der USA. Deutschland hingegen bezeichnete er als nicht souverän. Für RT Deutsch hatte Oskar Lafontaine im Anschluss Zeit für ein kurzes Interview. Quelle




Eigene Bilder


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Screenshot  |  Quelle: ramstein-kampagne.eu  ..zum Aufruf ..hier


 

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