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10.07.2012 20:20
Der „Politische Islam“ – wie ich ihn nenne - ist eine reaktionäre, faschistische und politische Bewegung und das Kopftuch ist das Symbol hierfür
Mina Ahadi - Die linke Frauenrechtlerin kämpft in erster Linie gegen die Steinigung von Frauen in islamischen Ländern. Mina Ahadi leistet ihr unermüdliches Engagement unter Lebensgefahr, denn das gegen sie ausgesprochene Todesurteil im Iran ist immer noch aufrecht." [Quelle1: freidenker.at | Quelle2: hpd.de] JWD


[Auszüge aus einem Interview das von Erika Paseka geführt und 02/2012 in der FreidenkerIn erstveröffentlicht wurde]:
 
Im Westen gibt es kaum eine feministische Bewegung gegen die Unterdrückung der Frauen in islamischen Ländern. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Feminismus bedeutet für mich, Frauenrechte zu verteidigen. In Europa gibt es verschiedene Frauenrechtsorganisationen, die meiner Meinung nach zu schwach sind. Was das Thema Frauenrechte in islamisierten Ländern betrifft, in denen Steinigung, Kopftuchzwang und andere islamische Brutalitäten gegen Millionen von Frauen herrscht, so haben diese Organisationen versagt. [..]

Natürlich kann man die Probleme der Frauen hier nicht mit denen in Afghanistan oder dem Iran vergleichen, aber sie werden nicht ernst genommen und verharmlost. Die Frauen in islamischen Ländern werden barbarisch unterdrückt und ich beobachte diese Entwicklung seit den letzten dreißig Jahren.

Frauen werden gesteinigt, hingerichtet, werden gezwungen ein Kopftuch zu tragen, werden gegen ihren Willen verheiratet, ihr ganzes Leben ist Zwang. Aber sie erhalten von keiner feministischen Organisation aus Europa oder dem Rest der Welt Unterstützung. Diese bleiben passiv [..]. Ich denke die Feministinnen haben nicht verstanden worum es geht. Sie haben keine Ahnung von diesen neuen reaktionären Kräften, die diese islamische Entwicklung mit sich bringt. [..]

Ein großes Problem ist meiner Meinung nach dieser „Multi-Kulti-Gedanke“. [..] Sie denken Menschenrechte wären nicht universell und es wäre abhängig davon, welche Kultur muslimische Menschen hätten. Die Probleme mit kulturrelativistischen Thesen abzuhandeln, hat meine Arbeit schwer behindert. Frauen zu unterdrücken und zu töten ist keine Kultur. [..]

Es wird sehr viel über ein Kopftuchverbot diskutiert. Halten Sie ein Verbot für notwendig?


Der „Politische Islam“ – wie ich ihn nenne - ist eine reaktionäre, faschistische und politische, Bewegung und das Kopftuch ist das Symbol hierfür. So wie das Symbol des Nationalsozialismus das Hakenkreuz war, so ist es im Islam das Kopftuch. Das wird von den ApologetInnen und Feministinnen ignoriert. Die Strategie besteht darin, zuerst Frauen zu erniedrigen und zu schlagen, um dann ihre Regierungsstrategie mit ihren reaktionären Gesetzen durchzusetzen.

Das beste Beispiel hierfür ist der Iran und nun auch Ägypten. Überall dort, wo die Islamisten ihre Macht ergreifen wollen, wie die Hisbollah in Libanon, oder die Muslimbruderschaft in Ägypten, werden zuerst die Frauen angegriffen. Das hat immer funktioniert, weil der Rest der Gesellschaft die Frauen nicht verteidigt.

[..] Das Kopftuch ist ein ideologisches und politisches Instrument und gilt als Botschaft an die Frau: Halte still! Verstecke dich! Mach dich unsichtbar! Misch dich nicht ein!

[..] Ich bin für ein Kopftuchverbot in der Öffentlichkeit, weil das Kopftuch ein politisches und gesellschaftliches Unterdrückungssymbol darstellt. Wer will, kann es privat tragen. Wenn Kinder auf die Welt kommen, haben sie keine Religion und sie ist auch nicht vererblich.

Ein Kind sollte in einem neutralem Klima ohne Religion aufwachsen, um später für sich selbst entscheiden zu können, welcher - wenn überhaupt irgendeiner - Konfession es angehören möchte. Kopftuchzwang für Kinder ist eine Kinderrechtsverletzung.

Sie haben das Komitee gegen Steinigung gegründet. Im Iran werden heute noch Menschen gesteinigt. Wer wird gesteinigt und aus welchen Gründen?

Die Gründe der Steinigung sind oft sexueller Natur. Gesteinigt werden meist Frauen, wenn sie zum Beispiel außerehelichen Sex hatten, aber auch homosexuelle Männer werden gesteinigt. Sie werden auf die Straße gebracht, eingegraben und so lange mit Steinen beworfen, bis sie tot sind.

Das Gesetz der Steinigung steht nicht im Koran
, sondern wird aufgrund von Hadithen vorgeschrieben. Hadithen sind Überlieferungen in denen behauptet wird, der Prophet Mohammed hätte dieses oder jenes befohlen. Somit ist die Steinigung auch ein willkommenes politisches Instrument.

[..] ..in den meisten Fällen betrifft die Steinigung Frauen. Doch selbst hier herrschen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Eine Frau wird bis zum Hals oder den Schultern in die Erde eingegraben, ein Mann nur bis zu den Hüften. Das Steinigungsgesetz besagt: wer sich aus dieser Lage aus eigener Kraft befreien kann, geht straffrei aus.

Männer haben also Chancen sich mit den eigenen Händen zu befreien. Frauen hingegen nimmt man sogar diese Chance. Selbst beim Töten werden die Frauen noch diskriminiert.  Mir wird übel, wenn ich daran denke, dass im Iran sogenannte „Frauenrechtlerinnen“ von der Regierung forderten, dass auch die Frauen „ein Recht“ hätten, bei der Steinigung nur bis zur Hüfte eingegraben zu werden. [..]

Was könnte man gegen die Menschenrechtsverletzungen an muslimischen Frauen, wie Steinigung, Ehrenmorde, Zwangsverheiratung und vieles mehr, tun?

Wichtig ist es, zu dieser Barbarei und Unmenschlichkeit eine klare Position zu haben, denn niemand sollte sie ignorieren. Aber das haben Frauenrechts- und Menschenrechtsorganisationen bisher getan. In erster Linie klage ich die europäischen Regierungen an, die jahrelang mit diesen mörderischen Regierungen zusammenarbeiten und die Barbarei der Steinigung ignorieren. [..]

Meine Forderung an die Gesellschaft ist: eine klare Position einzunehmen, dass es eine Menschenrechtsverletzung ist, zu erkennen, dass es ein politisches Problem ist, dass weltweit alle Frauen betrifft. [..] Wir müssen die Universalität der Menschenrechte verteidigen, deren Verletzung uns alle angeht. [..]

Wer Kritik am Islam übt, wird meist in das „rechte Eck“ gestellt und das oft von den Linken. Wie gehen Sie damit um?

Die Islamkritik der Rechten entsteht aus einem Rassismus-Gedanken. Wenn ich ein Statement als Betroffene, als Mina Ahadi oder als Zentralrat der Ex-Muslime gebe, dann ist das eine öffentliche Arbeit. Oft werde ich dann in einem rechten Blog zitiert. Die Rechten machen Fotos von mir und versuchen mich und meine Arbeit für ihre Zwecke zu vereinnahmen.

Dies reicht den Linken schon, mich als „rechts“ zu bezeichnen. Es ist sehr mühsam zu kontrollieren, wer alles meine Texte veröffentlicht. Die Linkspartei in Deutschland hat jedenfalls nie mit mir gesprochen, oder mich zu irgendeiner Veranstaltung eingeladen. In den Zeitungen haben die Linken mich immer kritisiert, obwohl ich selbst eine Linke bin.

Doch ich verteidige mich nicht – ich klage an!

Die linke Bewegung durchschaut nicht, wie rechts der Islam ist. Die Linken sind zwar Anti-Imperialisten aber die islamische Bewegung haben sie weder verstanden noch kritisiert und deren Menschenrechtsverletzungen stets ignoriert. [..]

Worin liegt die Gefahr der „Multi-Kulti-Propaganda“ der Linken?

Diese linken und grünen „Multi-Kulti-Leute“ idealisieren den Islam und meinen, man müsse höflich und tolerant gegenüber anderen Kulturen sein. Der Multi-Kulti-Gedanke der Linken ist, Minderheiten vor Diskriminierung zu verteidigen und ihre „Unkultur“, wie die Unterdrückung der Frauen, zuzulassen. Sie idealisieren diese Minderheiten und hinterfragen nicht deren Werte. Die Linken sind zu Recht gegen Nationalismus, erkennen aber nicht die faschistischen und nationalistischen Tendenzen zwischen einigen Muslimen und Minderheiten. [..]

Mehr als dreißig Jahre leiste ich unter Lebensgefahr Widerstand gegen die faschistische Unterdrückung des Islam. Meine Meinung ist, dass Religion eine Privatsache ist und privat bleiben sollte. Aber alle Religionen sind politisch, besonders der Islam, der nie einen Reformprozess ertragen hat und heute auf jede Form von Kritik mit Morddrohungen antwortet.

Was wird in den Moscheen gepredigt?

Ich habe einen Mann aus dem Iran getroffen und er hat gesagt: Mein Sohn ist in Deutschland geboren und ist nun 19 Jahre alt. Er ist bei der einen Tür der Moschee als gläubiger Moslem hineingegangen und nach einigen Monaten aus einer anderen Tür der Moschee als Sympathisant von Selbstmordattentaten herausgekommen.

Eine Freundin von mir und Mitkämpferin in Köln hat einen Sohn, der jetzt 25 Jahre alt ist. [..] Auch dieser Junge hat Kontakte zu Moscheen, in denen er einer anti-westlichen, Anti-Fremden und Anti-Ungläubigen Indoktrinierung ausgesetzt ist. Dort hört er, dass Muslime anders sind, nämlich richtig. In den Moscheen wird Rassismus gepredigt.

[..] Ungläubige sind schmutzig und der Islam ist die einzige und richtige Religion. Jugendliche werden indoktriniert und Selbstmordattentäter werden als Heilige verehrt, weil sie in das Paradies eingehen.[..]

Wenn Sie Politikerin wären, was würden Sie tun, um gegen diese Islamisierung vorzugehen?

Ich würde den Säkularismus forcieren. Religiöse Organisationen zu verbieten wäre falsch, jedoch das politische System sowie der Unterricht an den Schulen sollten von Religionen verschont bleiben. Alle religiösen Organisationen sollten vom Staat kontrolliert und nicht finanziell unterstützt werden. Auf gesetzlicher Ebene würde ich als Politikerin die Rechte der Frauen wahren. Die Freiheiten, die Frauen hier im Westen genießen, sollten auch für Musliminnen gelten.

Zum Beispiel sollte es einer muslimischen Migrantin gestattet sein, auch einen andersgläubigen, oder auch ungläubigen Freund haben zu dürfen, wenn sie das will, ohne von der Familie, oder ihrer Glaubensgemeinschaft unter Lebensgefahr verfolgt zu werden. Menschen, die aus den verschiedensten Ländern hierher immigrieren, sind herzlich willkommen.

Sie haben das Recht, demokratische Gesetze in Anspruch zu nehmen aber auch die Pflicht, diese einzuhalten. Sie haben das Recht, ihre Kultur einfließen zu lassen und erfüllen die Pflicht, die Sprache des Landes zu erlernen. Menschenrechtsverletzungen sind klar definiert, daher ist es eines jeden Menschen Pflicht, die Menschenrechte einzuhalten; deren Verletzungen dürfen nicht unter dem Deckmantel von „Kultur“ eingefordert werden. [..]

Halten Sie den Islam für reformierbar?

Meiner Meinung nach ist der Islam nicht reformierbar. Wenn jemand Marx kritisiert, wird nichts geschehen. Aber es ist ein völliges Tabu, die islamische Religion zu kritisieren und wer es wagt, bekommt sofort Morddrohungen. Der Islam ist eine Ideologie voller Hass, wo kaum ein Dialog darüber zugelassen wird. 90% an Inhalt des Korans würde ich streichen, weil er so viel Hass gegenüber anderen Menschen und vor allem gegen Frauen beinhaltet. Dann verblieben 10% an oberflächlichen Texten, die kaum zu gebrauchen sind.

[..] Bei der letzten Revolution im Iran vor drei Jahren sind viele Jugendliche auf die Straße gegangen. Die junge Neda wurde von den Islamisten ermordet. Mit einem Handy wurde ihre Ermordung gefilmt und auf YouTube gestellt. Meine Tochter in Deutschland, wie viele Jugendliche hier in Europa konnte sich mit der jungen, modernen Neda identifizieren. Die voranschreitende Technologie ist ein Segen. [..]

Ein junges israelisches Mädchen sagte, ich hasse euch Iraner nicht, ich kenne euch gar nicht, es ist meine Regierung, die gegen euch ist. Von den iranischen Jugendlichen kamen dieselben Argumente. Die Jugend ist es - mit Facebook und YouTube - die mir Hoffnung macht. [Auszug Ende]

Mina Ahadi ist eine exil-iranische politische Aktivistin, die sich für Menschenrechte und negative Religionsfreiheit (Freiheit vor Religion) einsetzt. Ihr Einsatz gilt vor allem den Rechten der Frauen. 2001 gründete sie das Internationale Komitee gegen Steinigung und 2007 den deutschen Zentralrat der Ex-Muslime. Sie ist Vorsitzende des 2004 gegründeten International Committee Against Execution (I.C.A.E.).

Anmerkung: Es wird deutlich, dass wir gut beraten sind, wenn wir auf die Einhaltung und Respektierung unserer im Grundgesetz verankerten Menschenrechte als eine wichtige Voraussetzung für das Zusammenleben in unser Gesellschaft bestehen. Wer die universalen Menschenrechte nicht anerkennt, hat nichts bei uns zu suchen! - Der sehr informative Beitrag von Erika Paseka ist stark gekürzt und nur in Auszügen wiedergegeben.


Link zum vollständigen Artikel bei ' freidenker.at '  ..hier


Passend zum Thema Artikel vom 19.04.2012
Aufklärung: Der Islam als politische Herausforderung
Oberwesel - Eine salafistische Werbekampagne, in deren Rahmen angeblich bis zu 25 Millionen Ausgaben des Korans in Deutschland verteilt werden sollen, hat in der Politik heftige Kritik ausgelöst. [Quelle: gbs/hpd]  ..hier

 
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