<< zurück | Home | JWD-Nachrichten | Teilen |

12.10.2014 22:00
Oskar Lafontaine gegen den globalen Interventionismus von USA und NATO
Die Linke und der Krieg - Kurden, Jesiden, Ukrainer - Frieden schaffen mit immer mehr Waffen? Wer heute US-geführte Militäreinsätze unterstützt, lässt sich in eine US-Außenpolitik einbinden, die seit dem Zweiten Weltkrieg eine Blutspur mit Millionen Toten um den Erdball gezogen hat. [..] [Quelle: german.irib.ir]  JWD


George F. Kennan, einer der Konstrukteure der Außenpolitik der USA nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb schon 1948:
    „Wir müssen sehr vorsichtig sein, von unserer Führungsrolle in Asien zu sprechen… Wir besitzen etwa 50 Prozent des Reichtums dieser Welt, stellen aber nur 6,3 Prozent seiner Bevölkerung… Unsere eigentliche Aufgabe in der nächsten Zeit besteht darin, eine Form von Beziehungen zu finden, die es uns erlaubt, diese Wohlstandsunterschiede ohne ernsthafte Abstriche an unserer nationalen Sicherheit beizubehalten… Wir werden unsere Aufmerksamkeit überall auf unsere ureigensten, nationalen Vorhaben konzentrieren müssen… Wir sollten aufhören, von vagen, unrealistischen Zielen wie Menschenrechten, Anhebung von Lebensstandards und Demokratisierung zu reden.

    Der Tag ist nicht mehr fern, an dem unser Handeln von nüchternem Machtdenken geleitet sein muss.
Zu den ureigensten nationalen Vorhaben der USA gehört die Sicherung von Rohstoffen und Absatzmärkten. Zwar haben die Vereinigten Staaten zur Rechtfertigung der vielen Kriege, die sie nach dem Zweiten Weltkrieg geführt haben, entgegen dem Rat Kennans viel von Menschenrechten und Demokratisierung gesprochen, aber in Wahrheit ging und geht es immer um Absatzmärkte und Rohstoffquellen.


Quelle: antikriegTV | veröffentlicht 12.10.2014

Um diese Interessen auch militärisch durchzusetzen, verfügen die USA über den größten Militäretat der Welt. Nach den Zahlen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI für das Jahr 2013 liegen sie mit 685 Milliarden Dollar weiter deutlich vor China, 188 Milliarden Dollar, und Russland, 88 Milliarden Dollar. Die Nato-Mitglieder geben zusammen 1000 Milliarden Dollar für den Militärsektor aus und fühlen sich dennoch von Russland, das 88 Milliarden ausgibt, mächtig bedroht. Mit dieser Bedrohung wird die Kampagne für höhere Rüstungsausgaben, die zurzeit in den deutschen Medien läuft, begründet, wie schon zu Zeiten des Kalten Krieges.

Auch im Ukraine-Konflikt geht es um Rohstoffe und Absatzmärkte

So erklärte US-Präsident Barack Obama am 24. September 2014 vor der UN-Vollversammlung in New York, dass der Konflikt in der Ukraine beweise, welch große Gefahr für den Westen von Russland ausgehe. Der ehemalige Staatssekretär Ronald Reagans, Paul Craig Roberts kommentierte diese Rede wie folgt: „Es ist absolut unbegreiflich, dass der Präsident der Vereinigten Staaten sich vor die gesamte Weltgemeinschaft stellt, um Dinge zu erzählen, von denen jeder weiß, dass es sich um eklatante Lügen handelt… Wenn Washington Bomben wirft und in dreizehn Jahren ohne Kriegserklärung in sieben Länder einfällt, dann ist das keine Aggression. Eine Aggression findet erst dann statt, wenn Russland die mit 97 Prozent der Stimmen zustande gekommene Petition der Krim zur Wiedervereinigung mit Russland annimmt.“

Auch im Ukraine-Konflikt geht es um Rohstoffe und Absatzmärkte. So hat beispielsweise der US-Konzern Chevron das Recht erworben, in der Ukraine Fracking-Gas zu fördern, und Hunter Biden, der Sohn des US-Vizepräsidenten Joe Biden, sitzt im Direktorium einer ukrainischen Gasgesellschaft. Bei der Nato-Osterweiterung fehlte Kiew bisher im Einflussbereich der Vereinigten Staaten - und das konnte auf Dauer ja nicht so bleiben.

Diese seit Jahrzehnten von den USA betriebene Außenpolitik kommentiert Willy Wimmer, Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium der Regierung Kohl und langjähriger Vizepräsident der OSZE wie folgt: „Zunächst haben die USA die Vereinten Nationen genötigt, gleichsam die Nato als militärischen Dienstleister für ihre sicherheitspolitischen Maßnahmen zu akzeptieren. Das darüber verfolgte amerikanische Ziel ging und geht in eine völlig andere Richtung. Die Vereinten Nationen sollen soweit marginalisiert werden, dass sich baldmöglichst die von den USA dominierte Nato an die globale Stelle der Vereinten Nationen setzen kann.“

Als bloßes Instrument zur Durchsetzung amerikanischer Interessen hat die Nato keine Zukunft

Aufgrund ähnlicher Überlegungen antwortete Helmut Schmidt vor einiger Zeit auf die Frage, welchen Sinn und Zweck die Nato heute noch habe: „In Wirklichkeit ist sie überflüssig“, wie der ehemalige Leiter seines Planungsstabes im Verteidigungsministerium, Theo Sommer, berichtet. Objektiv gesehen handele es sich bei dem westlichen Bündnis letztlich um ein reines Instrument der amerikanischen Weltstrategie. Als bloßes Instrument zur Durchsetzung amerikanischer Interessen habe die Nato keine Zukunft. Weltweiter Interventionismus könne nicht ihr Auftrag sein.

Auch im Vorderen Orient geht es seit Jahrzehnten um Rohstoffe und Absatzmärkte. Vor allem um sich die Zugänge zu den Ölquellen zu sichern, haben die jeweiligen US-Regierungen in unterschiedlicher Form versucht, die Vorherrschaft der USA in Vorderasien zu sichern. Dabei waren sie bekanntlich in der Wahl ihrer Mittel alles andere als zimperlich. Sie rüsteten die Taliban, den Diktator Saddam Hussein oder den IS auf, um sie anschließend zu bekämpfen. Wenn US-Vizepräsident Joe Biden heute den US-Verbündeten im Nahen Osten die Schuld an der Aufrüstung des IS gibt und dafür die Türkei, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate verantwortlich macht, verschweigt er, dass diese US-Verbündeten letztendlich als verlängerter Arm der US-Außenpolitik agieren.

Wer heute US-geführte Militäreinsätze in der Welt mit eigenen Truppen oder mit Waffenlieferungen unterstützt, lässt sich in eine US-Außenpolitik einbinden, die seit dem Zweiten Weltkrieg eine Blutspur mit Millionen Toten um den Erdball gezogen hat. Es geht bei den Diskussionen um die Beteiligung der Bundeswehr an den Militärinterventionen der letzten Jahre nicht in erster Linie darum, Menschenleben zu retten, sondern im Kern um die Frage, ob die Bundeswehr diese Außenpolitik der USA zur Sicherung von Rohstoffen und Absatzmärkten unterstützt.

Link zum Originaltext bei ' german.irib.ir ' ..hier

Anmerkung:


Nach den Zahlen des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI


Passend zum Thema:

01.10.2014 16:35
NATO wird von USA kommandiert
Hinter der multinationalen Nato-Fassade verbirgt sich eine US-Kommandostelle. Demnach dürfte es kaum eine Rolle spielen, welche Nationalität und welche politischen Ambitionen der jeweils im Amt befindliche Lakai für die Öffentlichkeitsarbeit möglicherweise hegt. Er ist im 'Imperium Rothschildum', was die militärische Kommandoebene angeht, wohl schlicht und einfach machtlos. JWD  ..weiterlesen


06.09.2014 [kenfm.de]
Das ist der Gipfel!
Seit Donnerstag treffen sich in Wales die Köpfe der 28 NATO-Staaten, um über die globale „Sicherheit“ auf diesem Planeten zu beraten.


 Quelle: kenfm.de | veröffentlicht 06.09.2014

25 Jahre nach dem Fall der Mauer und dem Untergang der UdSSR müsste es eigentlich sehr viel friedfertiger auf diesem Erdball zugehen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Der Kalte Krieg ist zwar offiziell vorbei, aber an seine Stelle trat das große Chaos.

Durch den 11. September 2001 waren in den Augen der NATO über ein Jahrzehnt lang vor allem die muslimischen Länder die größte Gefahr auf diesem Globus. Das änderte sich vor ein paar Monaten mit der Krim-Krise. [...]

Jetzt hat Russland den alten Platz wieder eingenommen und sorgt offiziell dafür, dass die NATO über ein neues Sicherheitskonzept und eine neue Doktrin nachdenken muss. Die NATO reagiert. Nachdem der Feind agiert hat, so die zentrale Propaganda-Botschaft, die aktuell von Wales ausgehen soll und via voll embeddeter Massenmedien zumindest im Westen auch flächendeckend an die Bevölkerung verabreicht wird.

Schlägt man heute die klassischen Gazetten der Bundesrepublik auf, kann man lange nach einer Berichterstattung suchen, die auch nur ansatzweise das Prädikat „neutral” tragen könnte. Wohin man blickt, stößt man auf Vorverurteilungen des Kreml. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Westpresse so einig ist wie die Mineralöl-Industrie, nachdem sie sich zu Preisabsprachen getroffen hat. Putin lügt, egal was er sagt, und sein Russland kennt nur ein Ziel: Expandieren, was faktisch Okkupation der Nachbarn bedeutet, oder um es simpler auszudrücken: Der friedliche Westen kann nicht in Ruhe leben, solange es dem bösen Nachbarn Russland nicht gefällt.

Sehen wir uns jene an, die das Behaupten – die NATO, und suchen wir nach Mustern, die die NATO-Thesen stützen oder im Gegenteil ad Absurdum führen. [...]

Weiterlesen im vollständigen Originalartikel bei ' kenfm.de ' ..hier

 
<< zurück | Home |