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20.03.2020  00:00
Die Welt nach der Pandemie
Die politischen Reaktionen auf die Covid-19-Pandemie offenbaren überraschende Schwächen in westlichen Demokratien: Vorurteile und Ignoranz. China und Kuba scheinen dagegen fähiger zu sein, sich der Zukunft zu stellen. - Die plötzliche weitverbreitete Schließung von Grenzen, und in vielen Ländern, von Schulen, Universitäten, Unternehmen und öffentlichen Diensten, sowie das Versammlungsverbot, verändern die Gesellschaften grundlegend. Sie werden in ein paar Monaten nicht mehr das sein, was sie vor der Pandemie waren.  [Quelle: voltairenet.orgJWD

 Von Thierry Meyssan  |  Voltaire Netzwerk  |  Damaskus (Syrien)  |  18. März 2020



Screenshot  |  Quelle: voltairenet.org

Die Präsidenten Xi und Diaz-Canel im November 2018. Kuba hat das Labor von Chang Heber in Jilin eingerichtet, das eines der Medikamente produziert, die gegen Covid-19 erfolgreich eingesetzt werden. Den beiden "kommunistischen Diktatoren" gelang es, ihre Mitbürger besser zu schützen als den "liberalen Demokraten".

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V
or allem ändert diese Realität unsere Auffassung von Freiheit; ein Konzept, auf dem die Vereinigten Staaten aufgebaut wurden. Nach ihrer Auslegung — die sie als einzige aufrechterhalten — sollten der Freiheit keine Grenzen gesetzt werden. Im Gegenteil, alle anderen Staaten der Welt gestehen sehr wohl zu, dass es keine Freiheit ohne Verantwortung gibt; daher behaupten sie, dass Freiheit nicht ausgeübt werden könne, ohne ihre Grenzen zu definieren. Heute hat die US-Kultur einen entscheidenden Einfluss auf der ganzen Welt. Die Pandemie hat ihr gerade widersprochen.

Keine offene Gesellschaft mehr

Für den Philosophen Karl Popper wird die Freiheit in einer Gesellschaft an ihrer Offenheit gemessen. Es wäre selbstverständlich, dass der freie Personen-, Waren- und Kapitalverkehr das Kennzeichen der Moderne sei. Diese Ansicht herrschte während der Flüchtlingskrise 2015. Natürlich haben manche schon lange darauf hingewiesen, dass dieser Diskurs Spekulanten wie George Soros erlaube, Arbeiter in den ärmsten Ländern auszubeuten. Er befürwortet das Verschwinden von Grenzen und jetzt damit von den Staaten, zugunsten einer zukünftigen globalen supranationalen Regierung.

Der Kampf gegen die Pandemie hat uns plötzlich daran erinnert, dass Staaten dazu da sind, um ihre Staatsangehörigen zu schützen. In der Welt nach dem Covid-19 Virus sollten "NGOs ohne Grenzen" daher allmählich verschwinden und die Anhänger des politischen Liberalismus daran denken, dass ohne Staat "der Mensch nur ein Wolf für den Menschen ist", wie Thomas Hobbes es sagte. Daraus wird beispielsweise folgen, dass der Internationale Strafgerichtshof im Hinblick auf das Völkerrecht absurd erscheinen wird.

Die 180-Grad-Wende von Präsident Emmanuel Macron verdeutlicht dieses Bewusstwerden. Bis vor kurzem prangerte er noch die "nationalistische Lepra" an, die er mit den "Schrecken des Populismus" verglich, heute verherrlicht er die Nation, den einzigen legitimen Rahmen für die kollektive Mobilisierung.

Das allgemeine Interesse

Der Begriff des Allgemeininteresses, der in der angelsächsischen Kultur seit der traumatischen Erfahrung mit Oliver Cromwell in Frage gestellt wurde, ist jedoch unumgänglich, um sich vor einer Pandemie zu schützen.

Im Vereinigten Königreich ringt Premierminister Boris Johnson darum, autoritäre Maßnahmen für einen Gesundheitsimperativ zu ergreifen, da sein Volk diese Form der Autorität nur im Falle eines Krieges akzeptiert. In den Vereinigten Staaten hat US-Präsident Donald Trump nicht die Befugnis, die Abkapselung der Bevölkerung auf seinem gesamten Hoheitsgebiet zu verordnen, da diese Frage eine strenge Zuständigkeit der Bundesstaaten ist. Er ist gezwungen, die Texte zu verdrehen, einschließlich des berühmten Stafford Disaster Relief and Emergency Assistance Act.

Keine unendliche Freiheit
des Unternehmertums mehr

Wirtschaftlich wird es nicht mehr möglich sein, der Theorie von Adam Smith "Let-do, let go" zu folgen, nachdem man alle Arten von Geschäften, von Restaurants, bis zu Fußballstadien, autoritär geschlossen hat. Wir werden Grenzen für das unantastbare freie Unternehmertum zulassen müssen.

Der Kampf gegen die Pandemie hat uns daran erinnert, dass das Allgemeine Interesse die Infragestellung jeglicher menschlichen Aktivität rechtfertigen kann.

Störungen

Wir nehmen auch die Funktionsstörungen unserer Gesellschaften bei dieser Krise wahr. Zum Beispiel ist sich die ganze Welt bewusst, dass die Pandemie zuerst in China erlebt wurde, aber dass China sie gemeistert und die autoritären Maßnahmen, die es zu Beginn ergriffen hatte, schon aufgehoben hat. Doch nur wenige wissen, wie die Chinesen den Covid-19 besiegten.

Die internationale Presse ignorierte den am 28. Februar von Präsident Xi Jinping ausgesprochenen Dank an seinen kubanischen Amtskollegen Miguel Diaz-Canel. Sie erwähnte die Rolle des Interferon Alfa 2B (IFNrec) nicht. Sie erwähnte aber die Verwendung von Chloroquinphosphat, das bereits gegen Malaria eingesetzt wird. Auch nichts zum Stand der Impfstoffforschung. China wird voraussichtlich Ende April die ersten Studien am Menschen durchführen können, weil das Labor des St. Petersburger Instituts für Impfstoff- und Serumforschung bereits fünf Impfstoffprototypen entwickelt hat.

Diese Unterlassungen können durch die Nabelschau der großen Nachrichtenagenturen erklärt werden. Während wir glauben, dass wir in einem "globalen Dorf" (Marshall McLuhan) leben, werden wir nur über den westlichen Mikrokosmos informiert.

Dieser Mangel an Wissen wird von großen westlichen Laboratorien ausgenutzt, die wild um Impfstoffe und Medikamente konkurrieren. Alles läuft wie in den 80er Jahren. Damals verursachte eine Epidemie, die "Lungenentzündung der Schwulen", die 1983 als AIDS identifiziert wurde, in Schwulenkreisen in San Francisco und New York ein Massensterben. Als sie dann in Europa auftauchte, verzögerte der französische Premierminister Laurent Fabius die Anwendung des US-Screening-Tests, damit das Pasteur-Institut Zeit fand, sein eigenes System zu entwickeln und zu patentieren. Diese grosse Geldaffäre forderte Tausende weitere Todesopfer.

Geopolitik nach der Pandemie

Die Epidemie der Hysterie, die jene des Covid-19 begleitet, verschleiert die politischen Nachrichten. Wenn die Krise vorbei sein wird und die Bevölkerungen ihren Verstand wiederfinden werden, könnte die Welt vielleicht ganz anders sein. Letzte Woche sprachen wir über die existenzielle Bedrohung, die das Pentagon für Saudi-Arabien und die Türkei darstellt, Länder, die beide ausersehen waren zu verschwinden [1]. Die Antwort beider war, den Vereinigten Staaten mit den schlimmsten Katastrophen zu drohen – dem Zusammenbruch der Schieferölindustrie von Seiten Saudi-Arabiens, einen Krieg mit Russland von Seiten der Türkei –, zwei sehr riskante Wetten. Diese Drohungen sind so schwerwiegend, dass sie schnell beantwortet werden müssen und wahrscheinlich nicht drei Monate warten werden.

Autor: Thierry Meyssan  |  Übersetzung: Horst Frohlich  |  Korrekturlesen : Werner Leuthäusser

    [1] „Was ist das nächste Ziel nach Syrien?“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Korrekturlesen : Werner Leuthäusser, Voltaire Netzwerk, 10. März 2020.
Thierry Meyssan: Politischer Berater, Gründer und Präsident vom Voltaire Netzwerk - Réseau Voltaire. Letztes französisches Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à Donald Trump.

Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons (CC BY-NC-ND)

Link zum Originaltext mit weiteren Leseempfehlungen bei ' voltairenet.org ' ..hier



17.03.2020 Quelle: voltairenet.org
Keine Quarantäne hat Krankheiten überwunden
Sie sind kein Experte in Covid-19, aber niemand ist es. Wissenschaftler wissen nicht alles, in diesem Fall beginnen sie gerade ihre Forschung. In Ermangelung genauer Daten sollten wir Annahmen nur für einfache Annahmen nehmen. Die Geschichte lehrt uns, dass bis heute keine Krankheit durch Quarantänemaßnahmen überwunden wurde. Diese können Zeit gewinnen, sie aber nicht heilen.

 Von Thierry Meyssan  |  Voltaire Netzwerk  |  Damaskus (Syrien)  |  17. März 2020



Screenshot  |  Quelle: voltairenet.org

Präsident Macron rechtfertigt die Maßnahmen, die er ergriffen hat, mit dem Rat, den er von Wissenschaftlern erhalten hat. Hätte er die Experten gewechselt, hätte er unterschiedliche Meinungen bekommen. Covid-19 ist heute Studiengegenstand, keine Kenntnis.

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D
ie Covid-19-Epidemie erweckt uralte Ängste. Einige von uns fühlen unsere Nachbarn, Freunde und Familien plötzlich als Bedrohung. Es besteht eine reale Gefahr für Gewalt in den kommenden Tagen.

Angesichts jeder Gefahr müssen wir zunächst vernünftig und nicht rational bleiben. Das sind zwei sehr unterschiedliche Denkweisen. Wir können mit unvollständigen Daten nicht logisch denken.

Covid-19 ist eine bis jetzt unbekannte Krankheit, sie scheint bis zu 1% der Weltbevölkerung töten zu können, die aber bisher nur ein paar tausend Menschen getötet hat. Die Forscher beginnen gerade, sie wissenschaftlich zu studieren. Wir wissen, dass sie durch ein Virus verursacht wird, das über die Schleimhäute des Gesichts übertragen wird. Niemand weiß, wie man seine Ausbreitung verhindern kann, aber jeder hat sein eigenes Vorurteil darüber.

Ihrer Kultur entsprechend haben die Wissenschaftler die Behörden ihrer Länder unterschiedlich beraten:

Die chinesischen Behörden haben die Eindämmung der Bevölkerung in Verbindung mit einem medizinischen Besuch in der Wohnung alle zwei Tage praktiziert. Die Krankheitsverdächtigten wurden zwangsweise ins Krankenhaus gebracht. Diese empirische Methode entspricht dem Einhalt dieser Krankheit. Dies bedeutet nicht, dass sie irgendwie wirksam war, noch dass die Krankheit damit dauerhaft ausgerottet wurde.

Die Weltgesundheitsorganisation hat sich für die Eindämmung von Bevölkerungsgruppen ohne medizinischen Hausbesuch entschlossen. Die WHO geht davon aus, dass Kinder zu gesunden Trägern der Krankheit werden und Großeltern kontaminieren, die die Krankheit akut entwickeln können.

Die schwedischen Behörden versuchen eine dritte Methode. Sie sind der Ansicht, dass nur ältere Menschen geschützt werden müssen und dass es keinen Beweis dafür gibt, dass die Krankheit von Kindern verbreitet wird. Sie praktizieren daher nur die Abschließung der Ältesten und schließen keine Schulen oder Unternehmen.

Welche dieser drei Denkarten ist die richtige, vorausgesetzt, dass eine von ihnen richtig ist? Wir können es erst wissen, wenn diese drei Methoden langfristig getestet wurden.

Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass in der Geschichte noch nie eine Epidemie durch Quarantänen besiegt wurde, sondern nur durch Hygienemaßnahmen. Quarantänen schützen keine Bevölkerungen, in denen die Krankheit bereits vorhanden ist, sie können nur ein wenig Zeit gewinnen.

Wir müssen uns vor der Angst hüten, die unsere politischen Führer dazu bringt, Maßnahmen zu ergreifen, die sie für die radikalsten, d. h. die traumatischsten im Vergleich zu denen halten, die bereits von ihren Nachbarn ergriffen wurden. Die Überbietung dieser Maßnahmen lehrt uns das Ausmaß der Panik unserer politischen Leiter, nicht die Mittel, um die Krankheit zu bekämpfen.

Darüber hinaus nutzen einige politische Führer die Krise wie immer entsprechend ihrer persönlichen Agenda.

In den letzten 25 Jahren hat die entwickelte Welt mehrere Episoden kollektiven Deliriums erlebt. Während der BSE-Krise opferten wir Rinder auf gigantischen Scheiterhaufen; am Jahresanfang 2000 dachten wir, Flugzeuge würden vom Himmel auf unsere Köpfe fallen; Angesichts der Anschläge vom 11. September glaubten wir, dass die Barbaren die westliche Zivilisation zerstören würden; usw. usw. usw. Nachher klingt das alles lächerlich. Schauen Sie sich alte Zeitungen an, und Sie werden die Leichtgläubigkeit der Öffentlichkeit sehen, nicht die unserer Vorfahren, sondern von uns selbst, vor ein paar Jahren.

Der Westen ist immer weniger vernünftig und zunehmend dogmatischer. Wir haben uns daran gewöhnt, ohne ihn als eine religiöse Gedankenform zu erkennen, indem wir den vermeintlichen göttlichen Willen durch so genannte wissenschaftliche Erkenntnisse ersetzt haben.

Die Wissenschaft sagt uns nicht viel über Covid-19 und überhaupt nichts darüber, wie sie ihre Ausbreitung verhindern kann. Wir befinden uns nur zum Zeitpunkt der Hypothesen.

Autor: Thierry Meyssan  |  Übersetzung: Horst Frohlich  |  Korrekturlesen : Werner Leuthäusser

Thierry Meyssan: Politischer Berater, Gründer und Präsident vom Voltaire Netzwerk - Réseau Voltaire. Letztes französisches Werk: Sous nos yeux - Du 11-Septembre à Donald Trump.

Dieser Beitrag ist unter Lizenz der Creative Commons (CC BY-NC-ND)

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