15.02.2016 16:50
Wie unsere lieben „Qualitätszeitungen“
Medwedews Münchner Rede in ihr
Gegenteil verdrehen
Dass unsere selbsternannten „Qualitätszeitungen“ beim Thema Russland noch nicht
einmal versuchen, auch nur im Ansatz objektiv zu berichten, ist hinlänglich
bekannt. Bei der Kommentierung der Rede des russischen Ministerpräsidenten
Dmitri Medwedew auf der Münchner Sicherheitskonferenz manipulieren die
Großjournalisten jedoch in einer Art und Weise, die selbst im medialen
Niveaulimbo negativrekordverdächtig ist. [Quelle:
nds.de / Jens Berger] JWD
Screenshot |
Quelle: keuronfuih via Youtube | veröffentlicht 13.02.2016
Wahrscheinlich hätte man Medwedew sogar dann noch Aggressivität unterstellt,
wenn er in München die Bergpredigt vorgetragen hätte. Und da wundert sich die
Branche ernsthaft, dass sie immer tiefer in der Glaubwürdigkeitskrise versinkt?
Sollten Sie Medwedews Münchner Rede noch nicht gesehen haben, dann lade ich Sie
zu einem kleinen Experiment ein. Lesen Sie sich doch bitte zunächst einmal diese
drei kurzen Artikel durch, die allesamt von leitenden Journalisten deutscher
„Qualitätszeitungen“ geschrieben wurden:
Quelle: nds.de (verlinkt) | Bild bei
Spiegel-Online Wie in solchen Fällen üblich, hat natürlich auch die
Bildredaktion ihr Bestes gegeben, um „den Russen“ möglichst böse
aussehen zu lassen
Nun dürften Sie ein Bild im Kopf haben. Ein Bild von einem aggressiven (Zitat:
Luther) Dmitri Medwedew, der eine „Brandrede“ im „gehetzten Stakkato“ (Zitat:
Hoffmann) hält, die einem „Wutausbruch ähnelt“ (Zitat: Wergin).
Und nun schauen Sie sich doch einmal die Rede in voller Länge an inklusive
deutscher Simultanübersetzung an:
Quelle: keuronfuih via Youtube | veröffentlicht
13.02.2016
Wahrscheinlich werden Sie nun denken, die drei Großjournalisten hätten wohl eine
andere Rede verfolgt. Nein, es handelt sich in der Tat um ein und dieselbe Rede.
Sie können die Rede übrigens auch
auf den Seiten der russischen Regierung auf
Englisch nachlesen, was durchaus lohnenswert ist.
Nicht nur der Charakter und die Form, sondern auch der Inhalt von Medwedews Rede
wird (nicht nur) in den drei oben verlinkten Artikeln zum Teil grotesk ins
Gegenteil verdreht. Medwedew „wettert“ und „droht“ nicht dem Westen, sondern
beklagt die aggressive Sicherheitspolitik der NATO. Er zeigt dem Westen nicht
die kalte Schulter, sondern lädt den Westen zu mehr Kooperation ein. Er
präsentiert Russland nicht als Gegner, sondern als Partner des Westens.
In Nebensätzen wird in den Artikeln dabei sogar Geschichtsrevisionismus
betrieben. So behauptet Clemens Wergin ganz nebenbei, „Russlands Angriff auf die
Ukraine“ sei die Ursache der gegen Russland verhängten Sanktionen. Das ist
natürlich falsch, offizieller Grund der Sanktionen ist vielmehr das auf der Krim
ausgetragene Referendum samt Anschluss an die Russische Föderation. Von einem
„Angriff“ war nie die Rede. Aber so funktioniert Geschichtsrevisionismus nun
einmal. Man muss nur in eigentlich unbedeutenden Nebensätzen immer wieder
dieselbe Lüge vorbringen und irgendwann wird sie geglaubt.
Es ist ohnehin unverständlich, wie man diese Rede als es etwas anderes
interpretieren kann, als sie ganz offensichtlich ist – eine Forderung, sich
endlich wieder zusammen an einen Tisch zu setzen und eine gemeinsame
europäisch-atlantische Sicherheitsarchitektur zu entwerfen.
Bezeichnend ist dabei vor allem, dass die Kommentatoren deutscher Zeitungen die
konstruktiven Elemente aus Medwedews Rede noch nicht einmal erwähnen. Wer die
Rede nicht selbst verfolgt oder zumindest gelesen hat, kann gar nicht anders,
als zu dem Urteil kommen, nicht der Westen, sondern Russland verschließe sich
jeglicher konstruktiver Debatte. Das ist Meinungsmache und das ist genau so
gewollt. Für die hier genannten Journalisten geht es nicht um eine möglichst
objektive Berichterstattung, sondern um transatlantische PR – Deutschland soll
sich von Russland abwenden und zusammen mit den USA einen neuen Kalten Krieg
initiieren. Von einem neuen Kalten Krieg profitiert jedoch außerhalb des
militärisch-industriellen Komplexes niemand; kein Wunder, dass die Medien zu
Manipulationen greifen müssen, um neue alte Feindbilder wiederzubeleben.
Amüsant ist diesem Kontext übrigens der in allen drei Artikeln vorgebrachte
Bezug auf die Münchner Rede von Wladimir Putin aus dem Jahre 2007. Auch diese
Rede wird rückblickend als Aggression und Provokation dargestellt. Dabei war
eben diese
selbstbewusste und inhaltlich kaum zu kritisierende Rede in der
Realität vielmehr der
Auftakt einer bis heute andauernden Serie von
antirussischen PR-Artikeln im deutschen Blätterwald.
13.02.2016 01:30 Münchner SiKo - Wo Sicherheit draufsteht ist Krieg drin
DER FEHLENDE PART: Seit heute (12.02.2016) findet
in München die 52. Sicherheitskonferenz statt. Die unter dem Motto „Frieden
durch Dialog“ ins Leben gerufene Konferenz setzt sich offiziell zum Ziel,
militärische Konflikte durch Dialog zu vermeiden. Etwa 450 hochranginge
Entscheidungsträger aus aller Welt versammeln sich in München, um
sicherheitspolitische Themen zu diskutieren. Doch wird dieses Forum seinem
ursprünglichen Gründungszweck noch gerecht? Der CDU-Politiker Willy Wimmer
meint: „Die Münchener Sicherheitskonferenz hat jeden konstruktiven Charakter
verloren“. [Quelle: RT Deutsch / 12.02.2016] JWD
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12.02.2016 01:20 Deutsche Medien mit Russland-Bashing weiterhin "Spitze"
Deutschland ist das mächtigste Land Europas und somit für die USA von einer
zentralen Bedeutung, die weit über den Kontinent hinausreicht. Wirtschaftlich
und militärisch dient Deutschland den USA als Absatzgebiet, Ideenschmiede,
Handelspartner sowie als Militär- und Überwachungsstützpunkt. [Quelle: Propagandaschau] JWD
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09.02.2016 15:00 Programmbeschwerde gegen ARD wegen tendenziöser Berichterstattung zu Syrien u. Flüchtlingskrise
Volker Bräutigam, der ehemalige Tagesschau-Redakteur, hat zusammen mit Friedhelm
Klinkhammer, der Vorsitzender des ver.di-Betriebsverbandes NDR war, erneut
Programmbeschwerde gegen die ARD eingereicht. Diese habe in ihren Tagesthemen in
sehr tendenziöser, als auch pro-US-amerikanischer Weise über die Ereignisse in
Syrien, die Nahost-Flüchtlingskrise und die Friedensgespräche in Genf berichtet.
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07.02.2016 15:00 Wie Lügen zur Wahrheit werden
Albrecht Müller, eine ausgewiesener Experte in Sachen Meinungsmache und
unermüdlicher Aufklärer beschreibt in seinem Artikel vom 05.02.2016 mit
aktuellen Beispielen, wie die alltägliche Manipulation, auch bei sogenannten
Qualitätsmedien funktioniert. JWD
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04.02.2016 02:15 Propaganda-Offensive gegen Putin
In Osteuropa wird gerade ein massives Mediennetz gegen Wladimir Putin aufgebaut.
Dahinter steht nicht nur die NATO, sondern auch die EU mit einer antirussischen
PR-Abteilung – der „East Strat Com Task Force“. Ihr Ziel: „Das Vorantreiben der
politischen EU-Ziele in der östlichen Nachbarschaft“. [Quelle:
kla.tv] JWD
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03.02.2016 00:00 40% der Deutschen wollen Merkels Rücktritt
–
Kein Thema für die Staatssender ARD und ZDF
Es war einer der ersten Beiträge in diesem Blog [Propagandaschau], der im September 2013 die
Propaganda von den hohen Wahlergebnissen entlarvte und die tatsächliche
Unterstützung für die Parteien dadurch sichtbar machte, dass wir schlicht und
einfach die Nichtwähler herausgerechnet haben. [Quelle:
Propagandaschau] JWD
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02.02.2016 10:00 Wir
berichten so, wie es Frau Merkel vorgibt
Berichten wie Frau Merkel vorgibt, ist die Quintessenz dessen, was
ZDF-Journalist Herles am 29.01.2016 in einer Gesprächsrunde im Deutschlandfunk
geäußert hat. Er bestätigte: "Es gibt
Anweisungen von oben". JWD
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30.01.2016 14:30 Das Imperium vergisst auch die Kleinen
nicht, Hauptsache sie passen in die Strategie der Einflussnahme. Beispiel "Blätter". Am 15.1.16 regte ich eine Korrektur des Blicks auf die USA
an. Sie sind nicht nur und oft nicht mehr der "gute Freund", sie sind ein
Imperium. Wenn ein solches den Laden zusammenhalten und erweitern will, dann
muss es Strategien der Einflussnahme entwickeln, es muss über einzelne Personen
und Einrichtungen die öffentliche Meinung und die politischen Entscheidungen
beeinflussen; und man muss sich genau überlegen, mit welchen Botschaften man
welche Personen, Gruppen und Medien anspricht. [Quelle:
nds.de / Albrecht Müller] JWD
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21.01.2016 03:00 Kaum besser als Polen:
ARD/ZDF und der politische Filz
Das Hamburger Onlinemagazin
Massengeschmack-TV zeigt einen
Ausschnitt aus Folge 173 von Fernsehkritik-TV, indem gezeigt wird, wie extrem
die deutschen, öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF von den
Regierungsparteien kontrolliert werden. Von wegen freier und unabhängiger
Berichterstattung oder gar Kontrolle der Politik. JWD
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19.01.2016 01:40 Die Mainstream-Medien und der russische Bär
Professor Michaël Carley untersucht die Behandlung von
Russland und von Präsident Putin durch die atlantische Presse. Er stellt die
Absurdität der Hauptthemen bloß, sowohl in den Artikeln, vor allem aber in den
Karikaturen und wundert sich über die Presse Freiheit im Westen.
[Quelle: voltairenet.org] JWD
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18.01.2016 15:30 Wie den Menschen mittels geeigneter
Psychotechniken der Geist vernebelt wird
Der Wahrnehmungs- und Kognitionsforscher Rainer Mausfeld
beantwortet Fragen von Jens Wernicke, der wissen will, wie "Die neoliberale
Indoktrination" funktioniert, bzw. wie und mit welchen Psychotechniken, den
Menschen der Geist vernebelt wird. Ein längeres Gespräch, welches gleichwohl
Satz für Satz wichtig und bedeutsam ist. Investieren sie die Zeit zum Lesen, zum
besseren Verständnis unserer politischen Realität lohnt es sich auf jeden Fall.
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17.01.2016 14:30 Der Dritte Weg "Wir müssen die bornierte Position der
Alternativlosigkeit verlassen", schreibt Albrecht Müller in seiner
neuesten Veröffentlichung und versucht eine längst fällige Debatte über unsere
politische Zukunft in Gang zu bringen. In knappen Stichpunkten fasst er zu
korrigierende gesellschaftliche Zielsetzungen zusammen. Gravierende
Veränderungen im politischen Umfeld, besonders im Verhältnis zu den USA, sind
Gegenstand seiner Überlegungen. JWD
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12.01.2016 23:00 Medial vermittelte Feindbilder und
die Anschläge vom 11. September 2001
In den Tageshinweisen der Nachdenkseiten ist ohne weiteren
Kommentar ein Hinweis enthalten, der ziemlich schal danach riecht, von einem
transatlantischen Förderprogramm gesponsert zu sein. Ein ehemaliger,
ehrenamtlicher Mitarbeiter der Nachdenkseiten, - Kai Ruhsert -, hat wieder einmal
ein Pamphlet verfasst (oder auch selbst nicht), wie es für Mietfedern typisch ist. JWD
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10.01.2016 00:00 Köln, Lügen und der Druck der alternativen Medien
Die Wahrheit zu verbieten, ist auch eine Lüge. Die perfiden
Übergriffe auf Frauen in Köln und in anderen Ballungszentren in der
Silvesternacht sind ein skandalöser, zutiefst verachtenswerter Vorgang. Leider
war zu erwarten, dass dergleichen irgendwann passieren würde. Der eigentliche
Skandal hinter dem Skandal aber ist, dass es vier Tage gedauert hat, bis die
Öffentlichkeit darüber von den Qualitätsmedien unterrichtet worden ist.
[Quelle. anderweltonline.de] JWD
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06.01.2016 14:00
Wie Meinungsbildung zustande kommt (Teil 1) Medienanalyse - Sabine Schiffer vom Institut für
Medienverantwortung erklärt die Techniken der medialen Manipulation. Sie erklärt
was unter Sinn-Induktion zu verstehen ist und wie diese Technik medial
eingesetzt bzw. angewendet wird. Bei dem sehr informativen Video handelt es sich
um den 1. Teil eines Podcast-Projektes welches in Kooperation mit den
NachDenkSeiten entstanden ist. JWD
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06.01.2016 00:00 Weitere Manipulationen des ZDF aufgedeckt Nachtrag zu „Machtmensch Putin“ - Nachdem die Programmverantwortlichen
des ZDF alle Manipulationsvorwürfe in der Dokumentation zu „Machtmensch Putin“
vehement abgestritten hatten, forschte der russische TV-Sender Rossija 1
nochmals nach und befragte den Protagonisten „Igor“ erneut. Die Ergebnisse dieser
zweiten Recherche fallen für das ZDF noch desaströser als zuvor festgestellt aus.
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02.01.2016 22:00 Der ultimative Mainstreammedien-Guides Von RT Deutsch - Teil 1: BILD und Bild.de -
Die Medienlandschaft in Deutschland gilt unter vielen Beobachtern immer noch als
objektiv und unabhängig. Doch ein analytischer Blick auf die großen deutschen
Medien legt deren Interessenverstrickungen und Abhängigkeiten offen. In einer
fünfteiligen Serie bringt RT Deutsch nun Licht ins Dunkel. Der erste Teil der
Serie beschäftigt sich mit den Axel Springer-Publikationen BILD und Bild.de.
Zahlreiche Querverweise, weiterführende Links und Videos ermöglichen ein
vertiefendes Studium der Materie. [Quelle: RT-Deutsch] JWD
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23.10.2015 00:35 Die dunkle Seite der Wikipedia
Die Wikipedia ist für die meisten von uns inzwischen
alltägliches Nachschlagwerk. Ist sie das aber auch zu Recht? Ist sie seriös und
überparteilich, klärt sachlich über verschiedene Standpunkte auf? Nein, meint
der Filmemacher Markus Fiedler, dessen Dokumentarfilm „Die dunkle Seite der
Wikipedia“ soeben erschien. Fiedler bescheinigt dem Online-Lexikon
vermachtet-autoritäre, intransparente Strukturen sowie Parteilichkeit bei
gesellschaftspolitischen Artikeln – und steht mit dieser Einschätzung alles
andere als
allein. [Quelle: nds.de] JWD
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