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31.05.2019 00:00
Der gefährlichste Mann der Welt
Der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton, gilt als
absoluter Hardliner in Washington.
— John Bolton hat sich dem Kriegsdienst in Vietnam entzogen, er hatte „keine
Lust in irgendeinem Reisfeld in Südostasien zu sterben“. John Bolton wollte
immer nur andere in den Krieg schicken. Der Kriegshetze, dem Krieg,
Regimewechseln und der Unterminierung von Rüstungskontrolle widmete er seine
gesamte politische Karriere in verschiedenen Ämtern der US-Regierungen... [Quelle:
rubikon.news] JWD
...Seine Weltanschauung ist schlicht: Die Macht der USA muss uneingeschränkt und
dauerhaft sein. Wer sich dem Willen der USA nicht beugt, wird Krieg ernten. Laut
CNN habe Bolton dem zögerlichen Trump vor seiner Einstellung als
Sicherheitsberater versprochen, dass er keine Kriege beginnen würde. Immer
wieder scherzt Trump, Bolton wolle Länder überfallen und Kriege beginnen, aber
er würde ihn schon mäßigen. Bolton soll für das Scheitern des zweiten
Gipfelgesprächs USA-Nordkorea verantwortlich sein. Das Verhältnis zwischen
Bolton und Mike Pompeo gilt als angespannt, da der Außenminister trotz seiner
Drohungen auch bereit ist, „sich — wenn nötig — voll in die Diplomatie zu
stürzen“, wie die New York Times berichtet. Bolton gilt in den US-Medien
inzwischen als der Hauptkriegstreiber gegen Venezuela und Iran, das sieht auch
Jefferson Morley so.
Screenshot | Quelle: RT-Deutsch)
| - Man fürs Grobe - Kriegsverbrecher John Bolton
Quelle: rubikon.news | 24.
Mai 2019
Von Jefferson Morley
John Bolton — der gefährlichste Mann der Welt
Als der Nationale Sicherheitsberater der USA, John Bolton, militärische Pläne
zum Sturz der Regierung von Nicolás Maduro in Venezuela forderte, sträubte sich
Trump und sagte angeblich, Bolton versuche, ihn „in einen Krieg“ hineinzuziehen.
Als Bolton einen „Regimewechsel” in Iran forderte und das Pentagon einen Plan
zur Entsendung von 120.000 Soldaten in die Region vorlegte, sträubte sich Trump
wieder.
„Er fühlt sich bei all dem ‚Gerede von Regimewechsel‘ nicht wohl. Das klingt in
seinen Ohren wie die Diskussion über den Sturz des irakischen Präsidenten Saddam
Hussein vor der US-Invasion 2003“, erzählte ein nicht genannter Beamter der
Washington Post.
Wenn es hart auf hart kommt, sperrt sich Trump.
Als der von den USA unterstützte Oppositionsführer Juan Guaidó am 30. April
versuchte, einen Volksaufstand anzuführen, äußerte Trump keine Unterstützung.
Als Bolton und Außenminister Mike Pompeo von der angeblichen Gefahr einer
russischen Einmischung sprachen, erklärte der US-Präsident, Wladimir Putin habe
„keinerlei Absicht, sich in Venezuela zu engagieren, er wolle nur, dass etwas
Positives für Venezuela geschieht.“Notorischer
Kriegstreiber
Der Aufstand scheiterte und Bolton wandte sich dem Iran zu.
Letzte Woche warnte Bolton die Regierung in Teheran, dass „jeder Angriff auf die
Interessen der USA oder die unserer Verbündeten mit einem unerbittlichen
Gegenschlag beantwortet wird“. Am Mittwoch sprach Trump von Verhandlungen und
sagte: „Ich bin mir sicher, dass der Iran bald reden will“.
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Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen
Hauses will Krieg, aber sein Boss will kein Kriegspräsident sein. |
Trumps Kombination aus Getöse („bombardiere die Scheiße aus ihnen heraus”)
und Antikriegsrhetorik („Bush hat gelogen”) ist ein politisches Kapital, das er
nicht vergeuden will. Boltons Job ist nicht in Gefahr, denn Trump hält
knallhartes Gerede für gute Politik. Beleidigungen, Drohungen, Sanktionen und
verdeckte Operationen sind in Ordnung — solange sie nicht zu einem tatsächlichen
heißen Krieg führen.
Good cop, bad cop?
Einige hoffen, es sei die „guter Bulle/böser Bulle“-Routine, die Trump auf die
internationale Verhandlungsbühne bringen soll. Aber so denkt kein Bolton. Von
ihm hörte man nie, es würde sich lohnen, irgendeine Verhandlungslösung zwischen
den USA und einem Gegner anzustreben.
Als Trump das Amt übernahm, hoffte das offizielle Washington, Generäle wie der
Verteidigungsminister James Mattis und der Nationale Sicherheitsberater H. R.
McMaster würden wie die „Erwachsenen im Raum“ auftreten. In der Sprache
Washingtons drückte dies die überparteiliche Hoffnung aus, dass Trumps
nicht-interventionistische Instinkte, die in der Innenpolitik begründet sind,
eingedämmt werden.
Jetzt hat sich die Dynamik gewendet. Die Generäle Mattis und McMaster sind weg
und wurden durch Bolton und den Boeing Lobbyisten Patrick Shanahan ersetzt.
Während Bolton den Regimewechsel in Venezuela und im Iran verfolgt, kann nur
Trump selbst ihn im Zaum halten. Es ist eine Gratwanderung. Ob die gelingt
Trumps Kriegsabneigung
Trumps Obama-ähnliche Entschlossenheit, sich aus Kriegen herauszuhalten, sollte
nicht unterschätzt werden. Hillary Clinton, die sich für die Timber Sycamore
Operation stark gemacht hatte, dieses geheime CIA-Waffentransferprogramm im Wert
von einer Milliarde US-Dollar, hätte niemals so plötzlich 2.000 US-Soldaten aus
Syrien abgezogen, wie Trump es im Dezember tat.
Während der damalige Präsident Barack Obama ein direktes Engagement in Syrien
ablehnte, stimmte er der Timber Sycamore Operation zu mit dem Ziel, den
„moderaten“ Rebellen zu helfen, die es leider nicht gab. Diese Operation
überschwemmte das Land mit Waffen, von denen viele in den Händen der Al-Qaida
und ihrer Ableger landeten, finanziert von den US-Verbündeten im Persischen
Golf.
Trump beendete die Timber Sycamore Operation im Sommer 2017. Sein Rückzugsbefehl
im Dezember 2018 löste nicht nur den Rücktritt von Mattis aus, sondern entzog
Bolton auch die territoriale Basis, von der aus er die Konfrontation mit dem
Iran plante. Seitdem versuchte Bolton, Trumps Befehl rückgängig zu machen — mit
einigem Erfolg. Ungefähr 400 US-Soldaten bleiben im Land.
In die Enge getrieben
Venezuela betreffend war es Trump, der im August 2017 angefangen hatte, von
einer „militärischen Option“ zu sprechen, noch bevor Bolton seiner Regierung
beitrat. Mit Pompeos Unterstützung eskalierte Bolton die Konfrontation und
erklärte wiederholt, „Maduro muss gehen“ und „seine Zeit ist abgelaufen“.
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Trump, dem klar wurde, dass unter den
Gegebenheiten eine US-Militärintervention das Ziel untergraben
würde, Maduro abzulösen, widersetzt sich nun der Option, die er
selbst auf den Tisch gelegt hatte. |
Der kriegsskeptische Trump steht vor einem dreifachen Problem.
Erstens: Objektiv gesehen ist Bolton ein Kriegstreiber. Er war für den Angriff
auf den Iran und Nordkorea, ebenso wie jenen auf den Irak 2003. Die
katastrophalen Folgen der Invasion hatten keinerlei Auswirkungen auf seine
undurchlässigen Ansichten. Er will keine Ratschläge zu seinen Plänen und er
bekommt keine. Wenn sein Konzept nicht funktioniert, ändert er die Thematik,
nicht aber die Richtung.
Zweitens: Da Bolton seine Konzepte im stillen Kämmerlein entwickelt, ohne den
üblichen Input aus anderen Regierungsbehörden, vor allem dem Militär, beruhen
sie auf unzureichender Information und sind unhaltbar. Bolton fehlte jedes
Verständnis für die politischen Realitäten Venezuelas. Das Gerede von einer
Militärinvasion blieb also die einzige Option, um sein Gesicht zu wahren.
Drittens und das ist das Wichtigste: Trumps regionale Verbündete Israel und
Saudi-Arabien versuchen, die USA dazu anzustacheln, gegen ihren regionalen
Rivalen Iran vorzugehen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ersuchte 2011 um die Befugnis, den
Iran anzugreifen. Er wurde durch den Widerstand Obamas und seines
Sicherheitskabinetts ausgebremst. Obama ist weg und Trump hat Netanjahu alle
Wünsche erfüllt: eine Botschaft in Jerusalem und die Anerkennung der Golanhöhen
als israelisches Territorium. Warum nicht auch einen einseitigen Angriff auf den
Iran, um dessen Infrastruktur zu schwächen?
„Israelischer Unfug“
Saudi-Arabien ruft offen zum Krieg auf. Nachdem vergangene Woche vier
Öltankschiffe durch irgendeinen Angriff beschädigt wurden, beschuldigten die USA
und Saudi-Arabien den Iran. Warum? Die New York Times schrieb: „Vor wenigen
Tagen warnte der israelische Geheimdienst die USA vor der angeblichen Absicht
des Irans, saudische Schiffe anzugreifen.“ Laut New York Times stammen diese
Informationen von „einem hohen Geheimdienstbeamten des Mittleren Ostens“.
Ein Sprecher des iranischen Parlaments nannte diese Angriffe „israelischen
Unfug“. Bis heute gibt es keine schlüssigen Beweise zur Urheberschaft.
Nichtsdestotrotz fordert Arab News, eine saudische Agentur im Besitz des Bruders
von Kronprinz Mohammad bin Salman (MBS), einen „chirurgisch präzisen Angriff"
auf den Iran.
Es ist das eine, wenn Trump Bolton privat zurechtweist. Aber wenn Netanjahu und
MBS Krieg fordern, dann wird es Trump schwerer fallen, nein zu sagen — und
darauf zählt Bolton.
Zu sagen, Bolton ist der gefährlichste Mann der Welt, ist keine Übertreibung.
Diesen Titel kann er nur verlieren, wenn Trump es will.
Bildquelle: Gints Ivuskans/Shutterstock.com.
Jefferson Morley ist Autor, Herausgeber und Chefkorrespondent von „Deep State“,
einem Projekt des Independent Media Institute. Seit 1980 ist er Reporter und
Redakteur in Washington, D.C. Dort arbeitete er 15 Jahre bei der Washington
Post. Er war ein fester Autor bei „Arms Control Today“ und der
Washington-Redakteur des „Salon“. Er ist Herausgeber und Mitbegründer von JFK
Facts, einem Blog über die Ermordung von JFK. Sein aktuelles Buch ist „The Ghost:
The Secret Life of CIA Spymaster James Jesus Angleton”.
Redaktionelle Anmerkung (von Rubikon): Dieser Text erschien zuerst unter dem Titel „The Most
Dangerous Man in the World“. Er wurde von
Deep State produziert, einem Projekt
des
Independent Media Institute. Er wurde vom
ehrenamtlichen
Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und vom ehrenamtlichen
Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.
Link zum Originaltext bei ' rubikon.news ' ..hier
Passend zum Thema: 22.05.2019 00:00
Venezuela, Iran: Trump und der Deep State
Die Ereignisse, die sich in Venezuela abgespielt haben, und die zunehmende
Spannung zwischen Washington und Teheran werden von der US-Presse auf
irreführende Weise präsentiert. In Hinblick auf die widersprüchlichen Aussagen
von jedem Lager kann man nichts davon verstehen. Es ist wichtig, die Analyse zu
verfeinern, indem man die Fakten überprüft und die Opposition zwischen den
verschiedenen politischen Strömungen in diesen Ländern aufarbeitet. [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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19.04.2019 21:00
'Taumelnde Weltmacht USA' und 'Tiefer Staat':
Nato-Offizier a.D. Scholz zur Weltlage
Nato-Kritiker Ullrich Mies stellte am Dienstag in Berlin sein neues Buch „Der
Tiefe Staat schlägt zu“ in Berlin-Charlottenburg vor. Sputnik war vor Ort. Einer
der Gast-Autoren in dem Band ist Jochen Scholz, früherer Luftwaffen-Offizier der
Bundeswehr. „Ich habe den Umbau der Bundeswehr in eine Nato-Armee miterlebt“,
sagte er im Interview. - „Richtig zur Sache ging es 1999, als wir uns ohne
Sicherheitsrats-Mandat der UNO am völkerrechtswidrigen Krieg gegen Serbien
(damals Jugoslawien, Anm. d. Red.) beteiligt haben“, blickte der frühere
Bundeswehr-Offizier zurück. [Quelle:
Sputniknews] JWD
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15.03.2019 00:00
Die Schatten-Macht
Die Eliten stürzen die Menschheit in immer neue Krisen und Kriege.
Interview mit Ullrich Mies über sein neues Buch „Der Tiefe Staat schlägt zu“. — Wer
in den 1980er Jahren für Abrüstung und Frieden auf die Straße ging, dürfte bei
der Renaissance des Feindbildes Russland und der erneuten Aufrüstung ein Déjà-vu
erleben. Geschichte wiederholt sich in diesem Kontext offensichtlich als
Tragödie. Allen ab etwa 1980 Geborenen wird dieser Zusammenhang nicht bewusst
sein. Ullrich Mies bespricht im Interview mit Nicolas Riedl von der
Jugendredaktion einige Aspekte des soeben erschienenen Sammelwerks „Der Tiefe
Staat schlägt zu — wie die westliche Welt Krisen erzeugt und Kriege
vorbereitet“, an dem 16 Autoren mitgearbeitet haben. [Quelle:
rubikon.news] JWD
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Tags:
Der Tiefe Staat, John Bolton, Kriegsdienst, Vietnam, entzogen, andere in
den Krieg schicken, Kriegshetze, Regimewechsel, Unterminierung von
Rüstungskontrolle, Weltanschauung, Willen der USA beugen, wird Krieg
ernten, |
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