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06.09.2019 12:30
Die Strippenzieher
Konflikte zwischen Ost- und Westdeutschen, wie sie sich bei den jüngsten
Wahlen zeigten, verweisen auf verborgene weltpolitische Zusammenhänge. —
Kollektiv-Beschuldigungen der Menschen in Ostdeutschland konnte man in letzter
Zeit in den Medien vielfach finden. Diese hätten sich einem „Rechtsruck“
hingegeben oder diesen gar selbst verschuldet. Wer vor Ort mit Menschen spricht,
findet oft aber einen wachen, kritischen Verstand. Gerade dieser veranlasst
viele Ossis, sich von den etablierten Parteien abzuwenden und sich politisch neu
zu orientieren.... [Quelle:
rubikon.news] JWD
...Ist es nicht viel erstaunlicher, wie viele Westdeutsche sich von den
Altparteien noch immer verschaukeln lassen und wie hartnäckig sie an ihren
Denkgewohnheiten der Vor-Wende-Zeit festhalten? Die Spurensuche führt uns auf
die internationale Bühne, wo im Hintergrund die Drehbücher für das deutsche
Drama geschrieben werden. Ein Kommentar.
Quelle: rubikon.news (verlinkt) |
Foto: Oscity/Shutterstock.com
Quelle: rubikon.news | 05.
September 2019 |
Von Karl-Jürgen Müller
Am 1. September 2019 haben die ostdeutschen Bundesländer
Brandenburg und Sachsen einen neuen Landtag gewählt. Wie erwartet und in den
Umfragen vorausgesagt, konnte die Alternative für Deutschland (AfD) sehr starke
Gewinne verbuchen. In beiden Bundesländern erhielt sie mehr als 20 Prozent der
Wählerstimmen. Sie ist nun in beiden Bundesländern die zweitstärkste Partei im
Landtag.
Die bisherigen Regierungsparteien SPD und CDU mussten deutliche Stimmenverluste
hinnehmen und bleiben nur in dem Bundesland, in dem sie bislang den
Ministerpräsidenten stellen, also die SPD in Brandenburg und die CDU in Sachsen,
mit knappem Vorsprung stärkste Partei. Sehr viele Stimmen verlor auch die Partei
Die Linke. Bündnis 90/Die Grünen blieben mit ihren Stimmengewinnen hinter ihren
hohen Erwartungen zurück.Kein Signal der Stabilität und
des inneren Friedens
In den Tagen nach den Wahlen gab es viele Analysen und Kommentare. Hier soll
nur ein Aspekt näher beleuchtet werden, nämlich die Tatsache, dass auch von
diesen deutschen Wahlen kein Signal der Stabilität und des inneren Friedens
ausgeht. Im Gegenteil, Deutschland gerät immer mehr in ein politisches Dilemma.
Dass immer weniger Bürger Vertrauen in die Parteien haben, die bislang die
deutschen Regierungsgeschäfte führen, hat sehr reale Gründe und ist sehr gut
nachvollziehbar.
Es ist keineswegs das Resultat diffuser Stimmungen und Stimmungsmache.
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Entgegen vielen Vorurteilen hat der Verfasser
dieser Zeilen die Erfahrung gemacht, dass viele Deutsche im Osten
des Landes politisch sehr wach, eigenwillig im Denken und Handeln
und allergisch auf totalitäre Tendenzen reagieren. Dass sie sich
stärker als im Westen von den Regierungsparteien abwenden, ist
deshalb keine Überraschung. |
Eher muss man sich fragen, warum sich die Westdeutschen soviel von der
Politik gefallen lassen. Und dass es Menschen im Osten Deutschlands gibt, die
sich eine andere Politik der Regierungsparteien erhoffen, wenn sie mit ihrer
Stimme für die AfD ihren Protest zum Ausdruck bringen, ist auch verstehbar. Ob
aber die AfD wirklich eine Alternative für Deutschland ist oder zumindest die
Tür dafür öffnen kann, ist doch sehr fraglich.
Welche Parteien können in
Deutschland Bedeutung erlangen?
Es gibt einige Hinweise dafür (1), dass es ohne den Willen der USA in der
Bundesrepublik Deutschland keine neue Partei von Bedeutung gegeben hätte oder
gäbe. Man kann es auch anders formulieren: Welches politische Stück, in dem die
Bürger nicht nur Zuschauer, sondern, unwissentlich, Teil des Ensembles sind,
wird eigentlich gespielt?
Der Verfasser dieser Zeilen hat in einem Beitrag für Rubikon (2) auf ein Buch
zweier schottischer Autoren zur Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs und dabei
insbesondere auf die Machtmechanismen einer „geheimen Elite“ und deren Einfluss
auf die Außenpolitik Großbritanniens und anderer mit dem Land verbündeter
Staaten hingewiesen.
Nicht weniger wurde und wird auch auf die Innenpolitik der Staaten Einfluss
genommen, und das nicht nur mit Hilfe staatlicher Geheimdienste. Dass Medien und
NGOs dabei eine große Rolle spielen, ist mittlerweile vielen bekannt. Nicht
weniger gilt dies für politische Parteien — zumal in einem Land wie Deutschland,
dass seit mehr als 100 Jahren nicht mehr wirklich politisch souverän sein
durfte.
Mächtige Interessen gegen Deutschland?
Wer angemessen über Wahlergebnisse im heutigen Deutschland nachdenkt, kommt
deshalb nicht darum herum, auch die Weltpolitik und die Deutschland dabei
zugedachte Rolle ins Blickfeld zu rücken. Und da kann man tatsächlich zum
Ergebnis kommen, dass es mächtige Interessen gibt, die sich kein stabiles und
gut regiertes Deutschland in der Mitte Europas wünschen. Hierzu seien nur ein
paar Punkte angedacht: - In einigen Staaten Europas wurden in den vergangenen Jahren Bilder aus der
Geschichtsschreibung wieder hervorgerufen … und es gibt ein erneutes „Feindbild
Deutschland“. Mit ihren Großmachtallüren und ihrem Großmachtstreben haben
deutsche Politiker mit dazu beigetragen, dass dieses Feindbild greifen konnte.
Das reicht von der Aussage, nun werde in Europa Deutsch gesprochen, so der
ehemalige Fraktionsvorsitzende der CDU Volker Kauder, über die Drohung gegen die
Schweiz mit der Kavallerie wie SPD-Finanzminister Peer Steinbrück bis hin zum
von der Migrationspolitik Angela Merkels ausgehenden Druck auf die anderen
EU-Länder. Nicht zuletzt: die deutsche Beteiligung an völkerrechtswidrigen
NATO-Kriegen seit 1999.
- Auch hat nicht jeder in den USA ein Interesse an einem
prosperierenden und politisch stabilen Deutschland. Bis heute gibt es
einflussreiche US-amerikanische Kreise, die der vor dem Ersten Weltkrieg
formulierten Theorie des Engländers Halford Mackinder anhängen und glauben, sie
müssten zur Sicherung der Vorherrschaft der angelsächsischen Seemächte eine
große eurasische Landmacht verhindern, konkret ein Zusammengehen eines
technologisch und wirtschaftlich starken Deutschlands oder/und Chinas mit einem
rohstoffreichen Russland. George Friedmans Rede vor dem Chicago Council on
Global Affairs Anfang Februar 2015 war keine Eintagsfliege. Er sagte, dass es
das Bestreben der USA seit 1871 gewesen sei, ein Zusammengehen Deutschlands und
Russlands zu verhindern, und dass Deutschland bis heute ein Unsicherheitsfaktor
in der US-Weltpolitik sei. Für diese Kreise wäre es das Beste, wenn Deutschland
abhängig von den USA bleibt und gegen Russland militärisch in Stellung gebracht
werden könnte. Ein Zusammengehen der beiden Länder könnte so mit Sicherheit
verhindert werden.
- Russlands Verhältnis zu Deutschland wird ambivalent sein. Als
Partner wünscht sich Russland ein politisch stabiles und wirtschaftlich
prosperierendes Deutschland. Aber an einem starken Feind Deutschland kann
Russland kein Interesse haben.
Aber kein Grund zur ResignationIst all dies ein Grund zur Resignation? Nein!
Es stimmt: Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich die politischen Verhältnisse
in Deutschland in absehbarere Zeit durch Wahlen verbessern werden. Die
geschaffenen Machtstrukturen und Einflussnahmen und die dazugehörigen Netzwerke
werden sich nicht von heute auf morgen in Luft auflösen. Aber wenn man weiß, wie
die Lage ist, dann kann man auch überlegen, wo Fortschritte tatsächlich möglich
sind. Ganz wichtig dabei ist der schrittweise Aufbau einer wirklichen
Machtkontrolle, die vom mündigen Bürger ausgeht, also Schritte in Richtung mehr
direkter Demokratie.
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Direkte Demokratie kann aber nur dann
Machtkontrolle bedeuten, wenn die Bürger wirklich mündig sind und
ihre Würde leben. Das setzt eine gelungene Erziehung und eine gute
Bildung voraus. Die Bedeutung von Erziehung und Bildung für das
Leben einer Demokratie kann gar nicht hoch genug eingeschätzt
werden. |
Das aber bedeutet, dass Schulreformen der letzten Jahrzehnte auf den Prüfstand
müssen, dass die Ökonomisierung der Bildung auf den Prüfstand muss und so weiter
und so fort.
Direkte Demokratie und Herzensbildung
Zur Bildung gehört die Herzensbildung. Wissen ohne Menschlichkeit gerät nur
allzu oft auf die schiefe Ebene des Machtstrebens. Die großen Weltreligionen
sprechen von Nächstenliebe und den Geboten des Miteinanders. All das hat nichts
an Bedeutung verloren.
Nicht zuletzt: Es geht auch darum, nicht in die Manipulationsfalle zu treten.
Wahrheitsgemäße, von Mitmenschlichkeit getragene Informationsaufbereitung und
-verbreitung sind ein gutes Gegengift. Deshalb benötigen die Bürger Medien, die
unabhängig sind. Medien, die zu einem Sprachrohr der tonangebenden Kreise
geworden sind, helfen nicht weiter.
Es ist ein Mahnmal für den Zustand der deutschen Demokratie, dass die Bürger mit
einer Stimme für eine Partei oder einen Parteikandidaten auf absehbare Zeit sehr
wahrscheinlich nur wenig Konstruktives ausrichten können. Wäre es
erfolgversprechender, wenn sich viel mehr parteiunabhängige Bürger als
Wahlkreiskandidaten aufstellen ließen? Wohl nur, wenn diese viel mehr
Unterstützung ihrer Mitbürger erhielten.
Quellen und Anmerkungen:
(1) Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg war dies offensichtlich. Jede Partei
musste von der zuständigen Besatzungsmacht zugelassen werden. Aber auch für die
späteren Parteigründungen gibt es deutliche Hinweise auf eine Abhängigkeit von
den USA. Jutta Ditfurth hat dies für die westdeutschen Grünen in ihrem Buch
„Krieg, Atom, Armut. Was sie reden, was sie tun: Die Grünen“ geschildert, Willy
Wimmer für die neuen „rechten“ Parteien in seinen beiden Büchern „Deutschland im
Umbruch. Vom Diskurs zum Konkurs — eine Republik wird abgewickelt“ und „Und
immer wieder Versailles. Ein Jahrhundert im Brennglas“.
(2)
https://www.rubikon.news/artikel/die-schatten-macht-2 vom 31.8.2019
Quelle: rubikon.org |
Karl-Jürgen Müller
ist Lehrer und unterrichtet die Fächer Deutsch, Geschichte und
Gemeinschaftskunde an einer deutschen Berufsschule. Er lebt in der
Schweiz und engagiert sich dort ehrenamtlich bei der
genossenschaftlich organisierten Zeitung „Zeit-Fragen“.
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Link zum Originaltext bei ' rubikon.news ' ..hier
Passend zum Thema:
22.07.2019 11:30
Wie dem Deutschen Michel via Tagesschau
ins Gehirn geschissen wird
Transatlantische Propaganda -
Am Beispiel des ganz alltäglichen Nachrichtenmülls einer
Tagesschaumeldung, wird hier einmal mehr festgestellt, wie bundesdeutsche
Durchschnittsbürger gegen Russland in Position gebracht werden sollen. Die
Nachdenkseiten weisen in ihren Tagesthemen ebenfalls auf das perfide
Propagandastück hin. Der Herausgeber des Blogs - Anti-Spiegel - Thomas
Röper, geht auf die Tagesschaumeldung ein. Er zeigt auf, wie die Sachverhalte
von einem der öffentlich-rechtlich getarnten, transatlantisch geführten und
zwangsfinanzierten deutschen
Defacto-Staatssendern, auf den Kopf gestellt werden. JWD
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19.07.2019 01:20
Kriegstreiberei in Deutschland: Vom Wirken eines
Desinformationsnetzwerks
Man muss das, was bei der ARD schief läuft, immer wieder beim Namen nennen.
- Philipp Grüll und Ahmet Senyurt vom Bayrischen Rundfunk sowie Frederik
Obermaier von der Süddeutschen Zeitung betätigten sich innerhalb einer
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Lügen – bei konsequenter Anwendung deutscher Gesetze eine Sache für den
Staatsanwalt. Schließlich handelt es sich hier um Kriegstreiberei. [Quelle: publikumskonferenz.de] JWD
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12.07.2019 02:30
Neofeudale Herrschaftsstrukturen:
Die Europäische Union bestätigt die Ernennung von vier hohen Beamten
Da die Europäische Union durch die geltenden Verträge eine supranationale
Struktur geworden ist, wie können nun die Mitgliedstaaten hohe Beamte ernennen,
die ihnen Befehle erteilen werden? In Wirklichkeit tun sie es nicht, sondern
begnügen sich lediglich damit, die durch Deutschland und Frankreich
ausgehandelten Beschlüsse der NATO gutzuheißen. - Im Prinzip war vor den
Europäischen Parlamentswahlen durch die Vereinigten Staaten, Deutschland und
Frankreich beschlossen worden, dass der Präsident der Kommission der Deutsche
Manfred Weber würde... [Quelle:
voltairenet.org] JWD
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24.05.2019 00:00
Das Elitenprojekt
Die
Europäische Union ist ein bürokratisches Monster, das die
Klassengesellschaft absichern will.
— Der Neoliberalismus kam auf leisen Sohlen und im weißen Gewand. Dieses Gewand
besteht aus großen Worte — Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Der
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das Volk. Der europäische Traum ist der eines konsequent von oben aufzubauenden
und zu verwaltenden Superstaates. [Quelle:
rubikon.news] JWD
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